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Damit entfiel für Seine Majestät unseren Kaiser und für die Oberste Heeresleitung jeder Grund, weiterhin in Pleß zu bleiben. Wir verlegten im Februar das Hauptquartier nach Kreuznach.

Beim Abschied von Pleß war es mir ein besonderes Bedürfnis, dem dortigen Fürsten und seiner Beamtenschaft für die große Gastfreundschaft zu danken, die uns in der Unterbringung aller Befehlsstellen und in unserm Privatleben erwiesen worden war.

Bei den vielfachen regen persönlichen Beziehungen, die mir der Aufenthalt in Pleß mit dem damaligen Generaloberst Conrad von Hötzendorf brachte, bestätigte sich mir der Eindruck, den ich schon früher von ihm als Soldat und Führer erhalten hatte. General von Conrad war eine hochbegabte Persönlichkeit, ein glühender österreichischer Patriot und ein warmherziger Anhänger unserer gemeinsamen Sache.

So stand denn Deutschlands Heeresmacht als die erste der Welt da: vor dem Kriege der achtunggebietende Schutz friedlicher Arbeit, während des Krieges der Kern aller Kraftäußerung. Pleß Das oberschlesische Städtchen Pleß war von der deutschen Obersten Heeresleitung schon in früheren Zeitabschnitten des Krieges als vorübergehender Sitz des Großen Hauptquartiers gewählt worden.

Freilich war in diesem furchtbarsten aller Ringen unseren früheren Kriegen gegenüber alles in das Groteske gesteigert. Die stundenlange Schlacht vergangener Zeiten war zu monatelangem Titanenkampf erhoben, menschliches Ertragen schien keine Grenzen zu haben. Auch Graf Zeppelin besuchte uns noch in Pleß und wirkte auf uns alle durch die rührende Einfachheit seines Auftretens.

Außer mit den leitenden militärischen Persönlichkeiten trat ich in Pleß auch mit den politischen Führern unserer Bundesgenossen in persönliche Fühlung. Ich möchte an dieser Stelle nur vom osmanischen Großwesir Talaat Pascha und dem bulgarischen Ministerpräsidenten Radoslawow sprechen. Talaat Pascha machte den Eindruck eines genialen Staatsmannes.

Bei dieser Sachlage suchte man nach einem Reichskanzler, der in erster Linie imstande war, dank seiner parlamentarischen Vergangenheit einigend auf die zerfahrenen Parteiverhältnisse zu wirken. Die Wahl fiel auf den Grafen Hertling. Er war mir als Begleiter des Königs von Bayern schon in Pleß bekannt geworden.

Man kann wochenlang laufen, um ein Wisenttier zu Gesicht zu bekommen. In manchen Jahreszeiten ist es ausgeschlossen, sie überhaupt zu sehen. Dann sind sie so heimlich, daß sie sich in den Riesenwäldern und unendlichen Dickichten vollständig verkriechen. Wir sahen noch manchen Hirsch im Bast und manchen guten Bock. Nach etwa zwei Stunden kamen wir kurz vor Dunkelheit wieder in Pleß an.

Der Wisent ist auf dem besten Wege, das gleiche zu tun. Auf der ganzen Erde gibt es nur noch zwei Stellen, und das ist in Pleß und beim Revier des ehemaligen Zaren im Bialowiczer Forst. Der Bialowiczer Forst hat natürlich durch den Krieg kolossal gelitten. So manchen braven Wisent, den sonst nur hohe Fürstlichkeiten und der Zar abgeschossen hätten, hat sich ein Musketier zu Gemüte geführt.

Vor dem Schlosse in Pleß traf ich meinen Allerhöchsten Kriegsherrn selbst, der das Eintreffen Ihrer Majestät der Kaiserin, die von Berlin aus kurz nach mir Pleß erreicht hatte, erwartete. Der Kaiser begrüßte mich sogleich als Chef des Generalstabes des Feldheeres und General Ludendorff als meinen Ersten Generalquartiermeister.