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Das erste Treffen, 10000 Mann stark, durchbrach, sich eng zusammenschliessend, die karthagische Linie und bahnte mitten durch die Feinde sich seitwaerts einen Ausweg, der der feindlichen Infanterie, namentlich den gallischen Insurgenten teuer zu stehen kam; diese tapfere Truppe gelangte also, nur schwach verfolgt, nach Placentia.
Hannibal, der nicht durch weitere Maersche in der rauben Jahreszeit die Gesundheit seiner Truppen aufs Spiel setzen wollte, bezog, wo er war, das Winterbiwak und begnuegte sich, da ein ernstlicher Versuch auf die groesseren Festungen zu nichts gefuehrt haben wuerde, durch Angriffe auf den Flusshafen von Placentia und andere kleinere roemische Positionen den Feind zu necken.
Hier zogen sie die Truppen aus den Pofestungen, wahrscheinlich zu Wasser, wieder an sich und erwarteten den Beginn der besseren Jahreszeit, um in der Defensive die Apenninpaesse zu besetzen und, zur Offensive uebergehend, in das Potal hinabzusteigen und etwa bei Placentia sich die Hand zu reichen. Allein Hannibal hatte keineswegs die Absicht, das Potal zu verteidigen.
Aber Hannibals Weitermarsch war voellig gehemmt und derselbe genoetigt, sein Lager dem roemischen gegenueber zu schlagen; ferner hinderte die von Scipio genommene Stellung sowie die Bedrohung der insubrischen Grenzen durch die Cenomanen die Hauptmasse der gallischen Insurgenten, sich unmittelbar dem Feinde anzuschliessen, und gab dem zweiten roemischen Heer, das mittlerweile von Lilybaeon in Ariminum eingetroffen war, Gelegenheit, mitten durch das insurgierte Land ohne wesentliche Hinderung Placentia zu erreichen und mit der Poarmee sich zu vereinigen.
Metellus ging mit der Flotte an Ariminum vorbei nach Ravenna und schnitt bei Faventia die Verbindung ab zwischen Ariminum und dem Potal, in das auf der grossen Strasse nach Placentia er eine Abteilung vorgehen liess unter Marcus Lucullus, dem Quaestor Sullas und dem Bruder seines Flottenfuehrers im Mithradatischen Krieg.
Es verstand sich von selbst, dass man jetzt da fortfahren wuerde, wo man aufgehoert hatte, und die Kelten begriffen es wohl. Von "den beiden Riegeln gegen die gallischen Zuege", Placentia und Cremona, ward der erste niedergeworfen von der placentinischen Einwohnerschaft retteten nicht mehr als 2000 das Leben , der zweite berannt.
Die Gruendung der beiden roemischen Zwingburgen Placentia und Cremona, von denen jede 6000 Kolonisten erhielt, und namentlich die Vorbereitungen zur Gruendung von Mutina im boischen Lande hatten schon im Fruehling 536 , vor der mit Hannibal verabredeten Zeit, die Boier zum Aufstand getrieben, dem sich die Insubrer sofort anschlossen.
Dieser, dem die schwierige Aufgabe zufiel, mit einem bedeutend geringeren, namentlich an Reiterei sehr schwachen Heer das Vordringen der ueberlegenen feindlichen Armee auf- und die ueberall sich regende keltische Insurrektion niederzuhalten, war, vermutlich bei Placentia, ueber den Po gegangen und rueckte an diesem hinauf dem Feind entgegen, waehrend Hannibal nach der Einnahme von Turin flussabwaerts marschierte, um den Insubrern und Boiern Luft zu machen.
Hier hatte bisher der Feldherr der Demokratie Gaius Norbanus die Oberhand behauptet, den Unterfeldherrn des Metellus, Marcus Lucullus, mit ueberlegener Macht angegriffen und ihn genoetigt, sich in Placentia einzuschliessen, endlich sich gegen Metellus selbst gewandt.
Die unerhoerten Anstrengungen zwar, die also von Caesar den Soldaten zugemutet wurden, lichteten mehr als die Gefechte die Reihen, und die Meuterei einer der vier aeltesten Legionen, der neunten, auf ihrem Durchmarsch durch Placentia war ein gefaehrliches Zeichen der bei der Armee einreissenden Stimmung; doch wurden Caesars Geistesgegenwart und persoenliche Autoritaet derselben Herr, und von dieser Seite stand der Einschiffung nichts im Wege.