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Der neue Papst Pius VII. salbte Napoleon. Pasquino konnte sein Maul nicht halten; er antwortete auf die Frage: "Warum ist das

Er verlor dadurch ungeheure Summen und erwarb damit nichts als den Spottnamen Il Seccatore, welches der Austrockner heißt, aber zugleich auch einen überlästigen Menschen bedeutet. Bei Pius' Tode hatte Pasquino viel zu tun.

Unter ihm konnte die Inquisition nicht genug Opfer erwürgen. Hören wir, was Pasquino über ihn sagte. Aber vorher noch einige Worte über Pasquino. Nach der Sage war dieser ein lustiger Schneider in Rom, dessen Schwänke viele Leute nach seiner Bude lockten. Dieser gegenüber stand eine verstümmelte Statue, an welcher man häufig Satiren angeklebt fand, die man dem Schneider Pasquino zuschrieb.

Pasquino meinte: "Wenn der Papst ein Jäger ist, so sind die Kardinäle die Hunde, die Provinzen die Forste und die Untertanen das Wild." Ach, guter Pasquino, Wild waren die Untertanen immer und das wird sich nur ändern, wenn sie ernstlich wild werden! Als Leo Papst wurde wurde er eben wieder ein Papst!

Sixtus trieb seine Justiz mit förmlicher Leidenschaft, und einst nach einer großen Hinrichtung äußerte er bei Tische: "Mir schmeckt es nie besser als nach einem solchen Akt der Gerechtigkeit." Pasquino erschien wieder mit einem Becken voll kleiner Galgen, Räder, Beile usw. und sagte: "Diese Brühe wird dem Heiligen Vater Esslust geben."

Pasquino erwiderte einem Fragenden: "Warum jammerst du?" "Ach, der Schimpf bricht mir das Herz!" "Nun, was ist's?" "Du errätst es nicht? Sie haben mich", ruft er unter Schluchzen, "sie haben mich einen Papst genannt."

Pasquino sagte: "Mache ich je wieder einen Mönch zum Papst, so soll mir ewig der Rettich im Hintern bleiben." Der erste Papst im 17. Jahrhundert war Paul V., der nach den verwickeltsten und seltsamsten Intrigen im Konklave gewählt wurde. Er hätte gern Sixtus V. nachgeahmt; aber die Reformation hatte das Ansehen der Päpste mächtig erschüttert.

Er erwartete alles Heil von den Jesuiten und sammelte diese um seinen Thron. Dies gab Pasquino genug Veranlassung zum Spott. Einst äußerte sich dieser steinerne römische Kladderadatsch: "Ich hatte einen Weinberg gepflanzt und wartete, dass er Trauben brächte, und er brachte Herlinge."

Clemens setzte einen Preis auf die Entdeckung des Spötters; am anderen Morgen antwortete Pasquino: "Es ist der Prophet Jeremias!" Der Papst erlebte indessen den Jammer, dass das fromme Portugal, ja auch Frankreich, die Jesuiten zu ihrem Vater, dem Teufel, jagten und Letzteres sie "für Feinde aller weltlichen Macht, aller Souveräne und der öffentlichen Ruhe" erklärte.

Einen gewissen Blaschi, der schon vor 36 Jahren wegen eines Mordes nach Florenz entwischt war, ließ er requirieren und enthaupten. Diese Strenge gab Pasquino hinlänglich Stoff. Einst sah man an der Bildsäule die Engelsbrücke abgebildet, mit den sich gegenüberstehenden Statuen der Apostel Petrus und Paulus. Petrus war in Stiefeln und Reisemantel.