United States or Tajikistan ? Vote for the TOP Country of the Week !


Bald erspähte sie dort in des Lagers Mitte, vor allen, Ottgars hochgewölbetes Zelt, das schimmernde Leinwand Außen umhüllte; von innen hing, zur Erde herunter, Scharlachgeröthetes Tuch, verbramt mit goldenen Fransen.

Ha, dir sey jetzt Rache geschworen! Nicht will ich mehr rasten, Bis dein Heldenweib ihr werde der Thron und die Herrschaft, Ja, sie herrsche nach dir, mir ähnlich an Kraft und Gesinnung, Gegen den Feind dich reizt, und du in dem Kampfe, besiegt, fällst; Also büße den Ruhm, der dir Drahomiren empörte.“ Und sie flog nun hin, wo im weitverbreiteten Marchfeld Ottgars furchtbares Heer von Dürnkruts Hügeln hinunter, Lagerte, dort mit höllischer Lust ihm, verderbend, zu nahen.

Voll Rührung erhob er nun den Erzeugten Ottgars, der erneut ihm die Knie’ umschlang, von dem Boden, Herzt’ ihn vor allem Volk’, und begann mit erheitertem Antlitz: „Sey getröstet, mein Sohn! Nicht sann ich, vor Trauer verstummend, Dir ein kostbares Unterpfand zu entreißen: denn alsbald Geb’ ich es frei.

Ottgars Leiche wird in der Nacht auf einen Trauerwagen gehoben. Hornecks Klaggesang. Des Kaisers Einzug in Wien. Dankgebeth. Der Wagen mit Ottgars Leiche nah’t. Lobkowitz führt dessen Sohn Wenzel herbei, daß er um selbe flehe. Der Kaiser entläßt sie. Endet seinen Siegeseinzug in die Burg. Nimmt den König Ladislav, und Wenzel an Sohnes statt an, und verheißt diesem seine jüngste Tochter Gutha.

Doch, als der erhabene Herrscher Auch den Trentschiner entboth, mit den kühnen, magyarischen Reitern Einzubrechen im Sturm in die Seite des Feindes, und Meinhard Dort, hier Otto von Meissau, gleich dem tapferen Helden Trautmansdorf, ihr Volk vortummelten: siehe, da wankte Ottgars Macht.

Alsbald schwamm ein bläulicher Duft, des giftigen Pfuhles Nebel gleich, umher: dem nahenden Jüngling zum Falle Hingebannt von der Macht Drahomira’s, des schrecklichen Weibes. Ha, schon naht’ er heran! Noch brannte der glühende Kuß ihm Auf der Stirn’; noch scholl in das Ohr ihm der schmeichelnde Zuruf Ottgars: „Daß er ein Sohn ihm sey dem liebenden Vater.“ „Wie, ein Sohn?

Aber noch säumte daheim in dem Lager der König der Böhmen; D’rob der Kaiser sich hoch verwunderte: denn nicht enthüllt war Ihm des Jünglings Tod, und der Gram des erschütterten Königs, Ottgars. Katwald fuhr um ihn her, und erregte das Herz ihm: Jetzt auf des Siegs betretener Bahn mit gewaltiger Thatkraft Vorzudringen. Umsonst!

Fremd ist die Furcht dem Kaduscha, doch erbebt’ er, ihm nahend.“ „Freude mit ihm,“ entgegnete schnell der König, „und Glück uns Beiden Verbündeten, da sich Ottgars furchtbare Heersmacht Gegen uns wälzt wie die Fluth, die aus ihren Gestaden getreten! Aber er komme nur: bald begegnen wir ihm in den Feldern Ewigen Ruhms, vereint mit Rudolphs tapferen Scharen.

Ach, wehe dem Thoren, Der dir, falschen, vertraut: denn nichtig entschwebt ihm das Leben!“ So wehklagte der edele Greis. Ihm horchten die Krieger Alle mit pochender Brust, den Trauerwagen umstehend, Und erhebend die Fackeln zur Luft, die, flatternden Schimmers, Ottgars finstere Stirn’ erhelleten. Jener entzog sich Ihren Blicken, und wanderte dann auf dem nächtlichen Pfad fort.

Lobkowitz kam, erblaßt von der Wunde zugleich, und dem Herzleid Ob des erschlagenen Königs und Freunds, in Eile herüber, Führend an zitternder Hand das holdaufblühende Söhnlein Ottgars, Wenzeslav, der einsam in Drösing zurückblieb.