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Forstkommissär Günter hatte vom Bilikum her zuviel Wein im Leibe, der ungewohnte Alkohol wirkte, machte eigensinnig und hartnäckig; justament wollte der Oberbeamte die wahrheitsgetreue Übersetzung des Wortes haben, das den Hausherrn offensichtlich in Verlegenheit und Zorn gebracht hatte und das zweifellos dem Gaste verheimlicht werden sollte.

Wahrscheinlich stand der Verstorbene in finanziellen Schwierigkeiten?“ fragte der Oberbeamte. „Aus den Büchern ergiebt sich wohl ein geringer Barbestand, doch sind bedeutende Außenstände zu gunsten der Firma vorhanden. Ratschiller war ungewöhnlich hoch in der Lebensversicherung eingekauft.“ „Richtig, die Police liegt ja im Akt.

Bezüglich des Prozessverfahrens ist nun zwar von der Anwendung der Folter nicht die Rede; dagegen wird eine Reihe der scheusslichsten Vorschriften des Hexenhammers wiederholt. Zunächst heisst es nämlich: »Wenn dergleichen Geschmeiss in Verhaft kommt, ist das Sicherste, der Oberbeamte befehle, man solle ihnen =alle Haare abscheeren= und sie durchgehends glatt und eben machen, auch wegen vielleicht habenden =Zeichen= visitiren, damit sie nichts Zauberisches mögen bei sich führen oder versteckt behalten, wie dann auch wohl geschicht, wenn man ihnen ein anderes =Malefizhemd=

Im langsamen Anstieg wurde der Fall Ratschiller abermals durchgesprochen. Ehrenstraßer konnte mitteilen, daß eine Anfrage der Triestiner Assekuranzanstalt eingelaufen sei, ob die Nachricht von dem Raubmord, begangen an dem hochversicherten Cementfabrikanten Ratschiller auf Wahrheit beruhe. „Das Gericht ischt doch keine Auskunftei!“ meinte der keuchende Oberbeamte.

Die letztere Einrichtung ist auch insofern von grosser Wichtigkeit geworden, als damit zum erstenmal neben die zwei staendigen Oberbeamten zwei Gehilfen traten, die jeder Oberbeamte bei seinem Amtsantritt ernannte und die folgerecht auch bei seinem Ruecktritt mit ihm abtraten, deren Stellung also wie das Oberamt selbst nach den Prinzipien der Staendigkeit, der Kollegialitaet und der Annuitaet geordnet war.

Der Präsident schmunzelte über das geahnte Resultat dieser kleinen Namensforschung und tröstete den in höchster Verlegenheit stehenden, bis über die Ohren rot gewordenen Kanzlisten. „Na, nehmen Sie es nicht zu tragisch! Wer weiß, welche Übernamen uns selbst zugelegt sind!“ Nach diesen Worten ließ sich der Oberbeamte den Bogen reichen, welchen der Kanzlist eben am Tisch zur Lektüre liegen hatte.

Halt! Dageblieben! Heraus mit dem Übernamen!“ rief der amüsierte Oberbeamte. „Wenn's decht sein muß. Tintenschlucker hoaßt er, der Herr Kanzlist!“ schrie der Bauer und sprang zur Thüre hinaus.