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Die Heere dieser Zeit waren demokratisch und revolutionaer gesinnt, wo immer nicht der Feldherr durch seine imponierende Persoenlichkeit sie an sich selber fesselte; die Reden der fluechtigen Beamten, die ueberdies zum Teil, wie namentlich Cinna und Sertorius, aus den letzten Feldzuegen in gutem Andenken bei den Soldaten standen, machten tiefen Eindruck; die verfassungswidrige Absetzung des popularen Konsuls, der Eingriff des Senats in die Rechte des souveraenen Volkes wirkten auf den gemeinen Mann, und den Offizieren machte das Gold des Konsuls oder vielmehr der Neubuerger den Verfassungsbruch deutlich.

Die Gleichstellung der Neubuerger mit den Altbuergern war nichts als die teilweise Wiederaufnahme der von Drusus entworfenen Antraege zu Gunsten der Italiker und wie diese nur die Erfuellung der Vorschriften einer gesunden Politik.

Indes sollten diese Neubuerger, aehnlich den Freigelassenen, im Stimmrecht in der Art beschraenkt sein, dass von den fuenfunddreissig Bezirken sie nur in acht, wie die Freigelassenen nur in vier, eingeschrieben werden konnten; ob die Beschraenkung persoenlich oder, wie es scheint, erblich war, ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden.

Waehrend also innerhalb der alten Buergerschaft vollstaendige Rechtsgleichheit bestanden hatte, begann die Neubuerger- oder die ehemalige Insassenschaft von Haus aus damit, sich in eine Anzahl bevorrechteter Familien. und eine zurueckgesetzte Menge zu scheiden.

Ohne Zweifel waere auch bei der Bewegung nichts weiter herausgekommen, wenn nicht teils der Senat in seiner gewoehnlichen Schlaffheit es unterlassen haette, die Fluechtlinge rasch wenigstens zur Raeumung Italiens zu noetigen, teils diese in der Lage gewesen waeren, zu ihren Gunsten als der Verfechter der Emanzipation der Neubuerger gewissermassen den Aufstand der Italiker zu erneuern.

Die Hauptschwierigkeit der Lage Sullas bestand in der Tat darin, dass bei der eingerissenen Wort- und Treulosigkeit die Neubuerger allen Grund hatten, wenn nicht an seinen persoenlichen Absichten, doch daran zu zweifeln, ob er es vermoegen werde, seine Partei zum Worthalten nach dem Siege zu bestimmen. Im Fruehling 671 landete Sulla mit seinen Legionen in dem Hafen von Brundisium.

In demselben Sinne patriotischer und einsichtiger Maessigung behandelte er auch jetzt die italischen Verhaeltnisse und tat, was er irgend tun konnte, um die Gemaessigten und die Neubuerger zu beruhigen und um zu verhindern, dass nicht unter dem Namen des Buergerkrieges der weit gefaehrlichere Krieg zwischen den Altroemern und den italischen Bundesgenossen abermals emporlodere.

Wie die Fuehrer der demokratischen Partei darueber dachten, hatte sich sattsam gezeigt; sie wuenschten natuerlich die moeglichste Ausdehnung des roemischen Buergerrechts, nicht bloss, um die von den Latinern okkupierten Domaenen zur Verteilung bringen zu koennen, sondern vor allem, um mit der ungeheuren Masse der Neubuerger ihre Klientel zu verstaerken, um die Komitialmaschine durch immer weitere Ausdehnung der berechtigten Waehlerschaft immer vollstaendiger in ihre Gewalt zu bringen, ueberhaupt um einen Unterschied zu beseitigen, der mit dem Sturz der republikanischen Verfassung ohnehin jede ernstliche Bedeutung verlor.

In Masse stroemten die Neubuerger nach der Hauptstadt, um dort mit den Freigelassenen zugleich die Gegner einzuschuechtern und noetigenfalls zu zwingen.

Die Altbuergerschaft konnte ohne die Neubuerger des Koenigtums sich nicht entledigen; aber die Neubuerger waren bei weitem nicht maechtig genug, um jener mit einem Schlag das Heft aus den Haenden zu winden.