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Niemand sollte es versäumen, von Bordighera oder von Mentone aus, einen Ausflug nach La Mortola, dem Garten des Herrn Thomas Hanbury, zu unternehmen. Der Eintritt wird Montag und Freitag Nachmittag gegen Zahlung von je einem Franc gestattet. Dieses Geld dient zur Unterstützung des Krankenhauses von Ventimiglia.

Der so überaus kalkreiche Boden der Riviera sagt diesen Pflanzen nicht zu, die ausgeprägte Humusbewohner sind, außerdem reiche Bewässerung verlangen. Einen wichtigen Handelsartikel im Alterthum und Mittelalter haben auch wohlriechende Balsame gebildet. Ein Bäumchen, das solchen Balsam lieferte, tritt uns in La Mortola in dem Styrax officinalis entgegen.

Dieser mit Recht hochberühmte Reisende des Mittelalters erwarb sich überhaupt sehr große Verdienste um die Erforschung von China, weshalb ihm der Besitzer von La Mortola, der selbst längere Zeit im »Reich der Mitte« lebte, in der Eingangshalle seiner Villa ein glänzendes, von Salviati in Venedig als Glasmosaik auf Goldgrund ausgeführtes Brustbild widmete.

In den Gärten von der Mortola wird Jeder gern auch den Namen und die Heimath von zwei Pflanzen erfahren wollen, die ihm in den Gärten der Riviera sicher zuvor schon aufgefallen sind: nämlich der Wigandia Caracasana und des Echium frutescens Die erstere ist eine stattliche, aus Venezuela stammende Blattpflanze, die bis zwei Meter Höhe erreicht.

Er dient jetzt der französischen Regierung als Acclimatisationsgarten und enthält sehr viele werthvolle Pflanzen. Manche Arten, die wir in La Mortola schon bewundert haben, finden wir hier in noch größeren Exemplaren wieder. Die berühmte, von George Sand gefeierte Aussicht ist leider geschwunden, verdeckt von den heranwachsenden Bäumen.

Den Palmen werfen wir in La Mortola nur flüchtige Blicke zu, da wir sie ja in Bordighera schon eingehend betrachtet haben. Hingegen fesseln unsere Aufmerksamkeit die zahlreichen Arten von Bambusen, die hier stellenweise schon zu mächtiger Entwickelung gelangten.

Mit einigem Interesse sieht man sich im Garten von La Mortola einen stattlichen, mit harten, kleinen Blättern bedeckten Baum, die Quillaja Saponaria an, der, wie die japanische Mispel, zu den rosenblüthigen Gewächsen gehört, merkwürdig aber durch seine saponinreiche Rinde ist.

Die zu den Anacardiaceen gehörige ostindische Mangifera indica, den Mango-Baum, der die köstlichste Frucht der Tropen liefert, gelang es bis jetzt nicht in La Mortola zu erhalten. Wohl aber wird man zahlreiche andere Anacardiaceen sehen.

Da Herr Hanbury gleichzeitig stattliche Schulgebäude in La Mortola errichtet, da er neuerdings auch ein schönes botanisches Institut in Genua erbauen ließ, um es der dortigen Universität zu schenken, so läßt sich wohl behaupten, daß er einen edlen, nachahmenswerthen Gebrauch von seinen Reichthümern macht.

Denn man rechnet in La Mortola über zweihundert Tage im Jahr, an welchen der Himmel völlig wolkenlos bleibt, und auch innerhalb des winterlichen Halbjahres gibt es nur etwa vierzig Regentage. Es wäre ein gewagtes Beginnen, wollte ich an dieser Stelle alle die zahlreichen Pflanzenformen schildern, welche der Garten von La Mortola birgt.