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Im Traume traten zuerst, nach der Vorstellung des Lucretius, die herrlichen Göttergestalten vor die Seelen der Menschen, im Traume sah der grosse Bildner den entzückenden Gliederbau übermenschlicher Wesen, und der hellenische Dichter, um die Geheimnisse der poetischen Zeugung befragt, würde ebenfalls an den Traum erinnert und eine ähnliche Belehrung gegeben haben, wie sie Hans Sachs in den Meistersingern giebt: Mein Freund, das grad' ist Dichters Werk, dass er sein Träumen deut' und merk'. Glaubt mir, des Menschen wahrster Wahn wird ihm im Traume aufgethan: all' Dichtkunst und Poëterei ist nichts als Wahrtraum-Deuterei.

Dies Werk ist durchaus das non plus ultra Wagner's; er erholte sich von ihm mit den Meistersingern und dem Ring. Gesünder werden das ist ein Rückschritt bei einer Natur wie Wagner... Ich nehme es als Glück ersten Rangs, zur rechten Zeit gelebt und gerade unter Deutschen gelebt zu haben, um reif für dies Werk zu sein: so weit geht bei mir die Neugierde des Psychologen.

Wo hat dies Wagner am herrlichsten erreicht, wenn nicht da, wo er echt volkstümlich blieb: im Lohengrin, Tannhäuser, Fliegenden Holländer und dem deutsch-nationalsten Werke neben dem Faust: den Meistersingern? Gerade die Volksoper hat Meisterwerke in Fülle, um ihr Amt als Erzieherin des Volkes auf das herrlichste zu erfüllen.

Wie ist es schön, wie bin ich glücklich, man spürt schon beinahe die Johannisstimmung die volle, üppige Reife des Sommers und den Lebensrausch; kennen Sie die Szene in den Wagnerschen Meistersingern, die Volksszene, wo eine bunte Menge in die Hände klatscht: Johannistag! Johannistag! und alles plötzlich anfängt, einen Biedermeierwalzer zu tanzen?

Ich hörte, wieder einmal zum ersten Male Richard Wagner's Ouverture zu den Meistersingern: das ist eine prachtvolle, überladene, schwere und späte Kunst, welche den Stolz hat, zu ihrem Verständniss zwei Jahrhunderte Musik als noch lebendig vorauszusetzen: es ehrt die Deutschen, dass sich ein solcher Stolz nicht verrechnete!

Gott sei Dank, jetzt war niemand da, der so etwas sagte. Und er konnte jetzt auch, wie Hans Sachs in den »Meistersingern«, zu seiner Arbeit sein Lieblingslied singen, ohne daß sich plötzlich ein bissiger Kopf in der Türe zeigte und ihn anschrie: »Hör uff mit dem Gegröhl! Sonst laaft die Milch zusammeUnd Meister Bindegerst sang doch so schön!