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Dieser Naturvorgang ist von den Griechen vergöttert, in Kunstgebilden dargestellt und bis auf die Athene übertragen worden. Die Thaufeste, Ersephorien, sollten dem Mehlthau steuern und waren der Athene gewidmet. Betrachten wir dieselben Anschauungen, wie sie in Sprache und Mythe unsrer deutschen Vorzeit sich ausgedrückt haben. Friesisch thavan, anglisch ton heisst waschen.
Das Gegentheil aber erfolgte an dem Flachsacker eines Geizigen, als der Eigenthümer hier der Prozession den Durchgang verweigerte; es fiel Mehlthau, der Sonnenstrahl schlug zu und die Anpflanzung wurde brandig. Godefr. Henschenius in Actis SS. tom. II, ad diem 10. Maii.
Der Knabe kannte daher nie den giftigen Mehlthau für Kinderherzen, Hader und Zank, außer, wenn ein stößiger Bock Irrsal stiftete, den er aber immer mit tüchtigen Püffen seiner Faust zu Paaren trieb, was das böseste Thier von ihm, und nur von ihm allein gutwillig litt, weil es wohl wußte, daß er sein Beschützer und zuversichtlicher Kamerade sei.
Die Mutter der Armen Hieß sie dem Volk’, und hieß die trefflichste Mutter und Gattinn: Mild sich bewährend an allen zugleich, ein Engel an Sanftmuth; Doch sie naht’, abzehrend, des Lebens Ziel’, und auf einmal Welket sie hin wie die Blume, versengt vom giftigen Mehlthau.
Das Lesen der Classiker das giebt jeder Gebildete zu ist so, wie es überall getrieben wird, eine monströse Procedur: vor jungen Menschen, welche in keiner Beziehung dazu reif sind, von Lehrern, welche durch jedes Wort, oft durch ihr Erscheinen schon einen Mehlthau über einen guten Autor legen.