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Es war ein ganzer Vogel mit Federn und Schnabel, der erst kürzlich beim Beginn des Winters gestorben sein konnte und nun gerade da begraben war, wo er seinen Gang angelegt hatte. Der Maulwurf nahm ein faules Stück Holz in das Maul, weil es im Dunkeln wie Feuer schimmert, ging dann voran und leuchtete ihnen in dem langen, finsteren Gange.

Als es nun Herbst wurde, hatte Däumelieschen ihre ganze Aussteuer fertig. „In vier Wochen sollst du Hochzeit halten!“ sagte die Feldmaus zu ihr. Aber Däumelieschen weinte und sagte, sie wollte den langweiligen Maulwurf nicht haben. „Schnickschnack!“ sagte die Feldmaus, „sei nur nicht widerspenstig, sonst muß ich dich mit meinen weißen Zähnen beißen.“ Nun sollte Hochzeit sein.

Der Maulwurf stopfte nun das Loch, durch welches das Tageslicht hineinschien, wieder zu und begleitete die Damen nach Hause. Aber in der Nacht konnte Däumelieschen schlechterdings nicht schlafen.

Meines Großvaters Vetter machte sich am folgenden Tage auf, um die drei bezeichneten Thiere zu suchen, fand auch glücklich einen schwarzen Hahn und eben solchen Hund auf dem Nachbardorfe und fing in der Nacht einen Maulwurf; diese Thiere hielt und fütterte er zu Hause, bis die Zeit gekommen war, zur Geldgrube zu gehen.

Am Abend des Johannis-Samstags, als die Sonne untergegangen war und alle Leute aus dem Dorf zum Johannisfeuer gegangen waren, steckte er den Maulwurf in den Sack, nahm den schwarzen Hahn unter den Arm, band dem schwarzen Hunde einen Strick um den Hals, damit er nicht davon liefe und ging dann in aller Stille fort, um auf dem Glückswege dem Schatze nachzuspüren.

Ohne länger auf ihre Verteidigung zu achten, wurden jetzt sämtliche Zeugnisse zu Protokoll genommen, welche die Bauern über die Zauberei des jungen Schermäusers aufzubringen wußten: daß man ihn öfters Holunderzweige habe abbrechen sehen, die man freilich im allgemeinen dazu gebrauche, den Maulwurf zu vertreiben, was aber jedenfalls auch Hexerei sei, und was nicht unwahrscheinlich auch dem entgegengesetzten Zwecke dienen könne; daß man ihn auch oft im Schatten von Holunderbüschen habe sitzen sehen, was von jeher ein seltsamer Ort und Aufenthalt gewesen sei; daß man ihn den lieben langen Tag durch Felder, Gärten und Wiesen hätte streifen sehen, Lieder trällernd, die wohl ihre Bedeutung gehabt hätten, niemals mit dem Aufstellen der Fallen oder andrer ehrlicher Arbeit beschäftigt; daß man ihn ferner auch nachts beim Mondschein habe laufen sehen oder am Fenster sitzend, was als ungewöhnlich aufgefallen sei.

Mehr und mehr habe er die Jagd hintangesetzt und anstatt dessen Schwänze angefertigt, da das letztere sich als bei weitem einträglicher erwiesen habe und auch dem Lande dienlicher sei; denn Gott habe den Maulwurf eigens mit unersättlicher Gefräßigkeit begabt, um für die Vertilgung schädlicher Insekten zu sorgen, und es empfehle sich deswegen, eine gewisse Anzahl am Leben zu lassen.

Als sie zu der Stelle gelangten, wo der tote Vogel lag, drückte der Maulwurf mit seiner breiten Nase gegen das Gewölbe und stieß die Erde auf, so daß ein großes Loch entstand, durch welches das Licht hereinschimmerte. Mitten auf dem Boden lag eine tote Schwalbe, die schönen Flügel fest an die Seite gedrückt, die Beine und den Kopf unter die Federn gezogen.

Den ganzen Winter blieb sie nun da unten und Däumelieschen nahm sich ihrer auf das Beste an und hatte sie lieb. Weder der Maulwurf noch die Feldmaus erfuhr das Geringste davon, weil sie die arme Schwalbe nicht leiden mochten.

»O du lieber Gott, Sie Maulwurf«, sagte die Grasmücke, ganz betroffen von so viel Einseitigkeit der Betrachtung. »Aber wer wird sich die Mühe machen, einen solchen halbblinden Popanz zu überzeugen, der überall nach Schmutz und Schlamm sucht, nur um seine Nase hineinbohren zu können. Was tun Sie denn eigentlich sonst? Sie suchen nach schwarzem Unrat, und dann immer hinein, immer hinein!