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Die ersten Eindrücke, die ich von Mangalore empfing, boten sich mir um so abstoßender dar, als ich nach der Lebensweise der zurückliegenden Zeit alles mit der großzügigen Einfachheit der unberührten Natur zu vergleichen genötigt war. Es kam hinzu, daß die Stadt in einem dumpfen Schlaf der Erwartung lag und mir überall Trägheit, Verfall und Teilnahmlosigkeit begegneten. Der vernachlässigte Hindugasthof, in dem ich meine ersten Tage zuzubringen genötigt war, ermutigte meine Unternehmungslust in keiner Weise, und das qualvolle Harren auf die ersten Gewitter nahm allen und endlich auch mir den Rest wohlbestellter Daseinsfreude. Als Mangalore nach wenig Monaten im Glanz der Frühlingssonne seine bunte Auferstehung feierte, glaubte ich die Stadt nicht wiederzuerkennen. Die Unterschiede zwischen unserem deutschen Sommer und Winter sind in ihrer Einwirkung auf das Befinden und die Lebensgewohnheiten der Menschen bei weitem nicht so bedeutungsvoll, wie der Wechsel der Jahreszeiten in den Tropen. Die Meinung von dem Gleichmaß und der steten Sommerlichkeit der Witterung in diesen Zonen, entstammt der mangelhaften Kenntnis oberflächlicher Passanten oder einer falschen Vorstellung; wer das tropische Jahr von Beginn bis zu Ende in der Nähe des

Meine Träger waren in Schamaji von Panja entlassen worden, ich langte nach dreitägiger Fahrt, in Begleitung von Panja und Pascha, in Mangalore an, die Kanus kehrten im Hafen um, ohne daß die Leute aus Schamaji das Ufer betreten hatten. Sie leben in keinem guten Einvernehmen mit den Küstenvölkern, die sie für abtrünnig und fremdenfreundlich halten.

Unendliche Mattigkeit lagerte in der Luft. Wir waren nun den zweiten Morgen unterwegs, um Mangalore zu erreichen, und die Ausläufer der Dschungelwaldungen deckten uns zu, zwischen ungeheuren Felsschluchten. Der Abstieg von den Bergen zur Küste ging langsam vonstatten, da wir unmöglich länger als die Stunde vor Sonnenaufgang und zwei oder drei nachher marschieren konnten.

»Der Fluß hat noch Wasser genug für die größten Kanusrief Panja glücklich, »wenn wir Boote aufgetrieben haben, so brauchst du keinen Schritt mehr zu machen, bis die Palmen von Mangalore dich beschatten, und der Regen mag kommen. Der Fluß trägt uns schnell hinabSeine frohe Gewißheit teilte sich mir anfänglich mit.

In Mangalore besuchte ich ihn eines Tages, als er vor seinem Hause auf dem Lehmboden im Palmschatten mit einem Pater der Jesuitenniederlassung Schach spielte. Gewiß unterhielt er sich dadurch, daß er spielte, aber er gewann nach der Meinung seines Partners zugleich dadurch, daß er sich unterhielt.

Mangalore brach auf vor meinen Augen, wie eine wunderbare, fremde Blume, bunt und üppig, geheimnisvoll-verschwiegen, von giftig-süßer Lebensgier. Ihr Duft brachte Vergessen mit sich, ihr Klang unnennbare Träume von der Mannigfaltigkeit der Welt, und ihre Farben berauschten die Sinne bis zur Verzücktheit.

Wurde das Buch schon in Mangalore gedruckt, so wählte man am besten als Deckung den Namen eines Lehrers vom hiesigen englischen College. Es wird eher deshalb geschehen sein, weil es galt, die Jesuiten zu täuschen, als aus Gründen einer anderen Vorsicht.« »Man hätte auch einen englischen Namen nehmen können

Als ich ihm meinen Namen nannte, sagte er mir kühl den seinen und fragte mich, ob ich Engländer sei. Wie wichtig den Vertretern dieser Nation diese an sich so unschuldige Tatsache erscheint! Auf meine Antwort hin glitt ein kleiner Schatten von Unwillen über seine Stirn und er fragte mich, ob ich der deutschen Mission in Mangalore zugehörte.

»So wissen Sie auch, daß ich zuweilen ein Gast des Kollektors warfragte ich, aufs höchste angeregt. Mangesche Rao nickte. »Es ist leichter für uns, in Mangalore einen Europäer zu beobachten, als umgekehrt. Zu Anfang habe ich den Gedanken erwogen, Sie möchten mich im Interesse der englischen Regierung zu sich geladen haben, deshalb bin ich gekommen. Aber dieser Gedanke war falsch

Der Beamte erzählte mir nach und nach folgendes, anknüpfend an meine Bitte, mir in Mangalore unter den gebildeten Brahminen eine Persönlichkeit zu nennen, mit der ich nutzbringenden Umgang pflegen könnte, und nachdem unsere Beziehung zu einiger Freundschaftlichkeit erprobt war: »Mangesche Rao ist unter den jüngeren Brahminen Mangalores, ja Süd-Kanaras, einer der bekanntesten, und zweifellos auch einer der klügsten.