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Nun, da der Peter von Provincia sah die Schöne Magelona ohn einen Schleier, da erkennet er sie erst recht, daß sie die war, die er also lang gesuchet hätt. Und stund auf, fiel ihr um den Hals und tät sie freundlich küssen in rechter guter Liebe; und fingen an, beide zu weinen vor Freuden. In solcher Gestalt blieben sie lang bei einander, und kunnt keins kein Wort reden vor großen Freuden.

Wie der Ritter zu der Schönen Magelona kam durch das kleine Pförtlin im Garten. Auf den andern Tag, als die Zeit und Stunde vorhanden war, daß der Ritter zu der Schönen Magelona sollte kommen, nahm er der Stunde fleißig gewahr, und gedauchet ihn die Zeit lang sein. Kam doch zu dem Pförtlin bei dem Garten, das ihm angezeiget war, und fand es offen, wie ihm dann die Amme gesaget hätt.

Also, daß ihn jedermann lieb gewann am Hofe, nicht allein die großen Herren, sondern auch das gemein Hofgesinde. Und wann er die Zeit vermerket, darinne er unvermerkt sein Augen mochte speisen, sah er die Schöne Magelona freundlich an. Solches geschah alles von ihm weislich heimlich und verborgen.

Nun wöllen wir schweigen des Grafen, auch der Spitalerin, und wollen reden von dem Peter, der da lag in der Inseln und schlief. Wie der Peter entschlafen in der Inseln liegen blieb, da er seiner liebsten und getreusten Magelona gedacht. Der Peter blieb also eine gute Zeit schlafend in der Inseln liegen, darnach wachet er auf. Da sah er, daß es Nacht war.

Nun, da es kam um die bestimmte Zeit auf den ersten Schlaf, kam der Peter zu dem Pförtlin des Gartens mit dreien Pferden, unter welchen eines war geladen mit Wein und Brot und ander Speise auf zween Tage, damit sie nicht durften Essen suchen oder Trinken in den Herbergen. Er fand die Schöne Magelona ganz alleine, die hätt zu sich genommen Gold und Silber, was ihr vonnöten war.

Darum, ich bitte euch, ihr wollet mich dessen auf dies mal überheben; wann ihr sollt es noch in kurzer Zeit erfahrenUnd darnach gedauchtet sie, der Ritter gebe ihr einen Ring, der war noch kostlicher dann der erste, den er ihr bei der Ammen geschickt hätte. Und lag also die Schön Magelona schlafend in großem Gefallen bis auf den Morgen des Tags.

Da nun der Peter von dem König in seine Herberg kam, ging er an einen heimlich verborgen Ort und fing an, zu betrachten und zu Herzen führen die freundliche Red und gnädiges Ansehen, auch die übertreffliche Schöne der Königstochter, der Schönen Magelona; mit welcher Schöne sie gezieret war also tief, daß er kein Rast noch Ruhe mehr hätt.

Also nahm der Peter Urlaub von der Schönen Magelona, und ging stille wieder in sein Herberge, doch fröhlicher, dann er gewohnet war. Und die Schön Magelona blieb also in ihrer Kammer bei der Ammen, und tät nichts der gleichen, ließ sichs auch gegen niemand merken.

So ihr mir des folget, werdet ihr ohn Zweifel einen schönen Buhlen überkommenDa solches der Peter vernahm, und hätt die Weil vor auch von der Schönen Magelona gehöret, setzt er sich selber für in seinem edeln Herzen, so er möchte Urlaub haben von Vater und Mutter, zu folgen und die Welt zu erfahren.

Oft und dicke darnach redet die Schön Magelona mit ihrer Ammen von ihrem aller liebsten Peter und sprach: »Was bedunket dich von meinem getreuen geliebten Ritter?