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DORIDEN: Leih uns, Luna, Licht und Schatten, Klarheit diesem Jugendflor! Denn wir zeigen liebe Gatten Unserm Vater bittend vor. Knaben sind's, die wir gerettet Aus der Brandung grimmem Zahn, Sie, auf Schilf und Moos gebettet, Aufgewärmt zum Licht heran, Die es nun mit heißen Küssen Treulich uns verdanken müssen; Schau die Holden günstig an!
Ein Donnern, Windgetüm dazwischen! Demütig zu des Thrones Stufen! Verzeiht! Ich hab' es hergerufen. THALES: Was dieser Mann nicht alles hört' und sah! Ich weiß nicht recht, wie uns geschah, Auch hab' ich's nicht mit ihm empfunden. Gestehen wir, es sind verrückte Stunden, Und Luna wiegt sich ganz bequem An ihrem Platz, so wie vordem. HOMUNCULUS: Schaut hin nach der Pygmäen Sitz!
So glüht auch aus den Furchen der von den Naturgewalten oder von bestellender Hand aufgelockerten Erde im Frühling das Licht der Welt zurück. Lebensglut in allerverschiedenster Form leuchtet auf aus Keim und Halm, aus Busch und Wald, aus Mensch und Tier. Heines sentimentales Gedicht feiert Luna als die trauernde Gattin des grollend einsamen Sonnengatten.
Wenn er also im Mondschein umherging und wartete, so muß man nicht glauben, daß er die gute Frau Luna zur Vertrauten in seinen Herzensangelegenheiten machen wollte. Nein, er dachte nur an die silberne Kugel, die bei Neumond gegossen werden mußte.
Hätte Luna gesäumt, den schönen Schläfer zu küssen, O, so hätt ihn geschwind, neidend, Aurora geweckt. Hero erblickte Leandern am lauten Fest, und behende Stürzte der Liebende sich heiß in die nächtliche Flut. Rhea Silvia wandert, die fürstliche Jungfrau, den Tiber, Wasser zu schöpfen, hinab, und sie ergreifet der Gott. So erzeugte die Söhne sich Mars!
Und als sie nun alle viere im hohen Mondschein sich gegenüberstanden, war die allgemeine Rührung nicht mehr zu verhehlen. Die Frauen warfen sich einander in die Arme, die Männer umhalsten sich, und Luna ward Zeuge der edelsten, keuschesten Tränen.
Jetzt am Tage, in einsamer Pracht, Ergeht sich dort oben der Sonnengott, Ob seiner Herrlichkeit Angebetet und vielbesungen Von stolzen, glückgehärteten Menschen. Aber des Nachts, Am Himmel, wandelt Luna, Die arme Mutter, Mit ihren verwaisten Sternenkindern, Und sie glänzt in stiller Wehmut. Und liebende Mädchen und sanfte Dichter Weihen ihr Tränen und Lieder. Die weiche Luna!
Ihn als Metall verehren wir nicht sehr, An Wert gering, doch im Gewichte schwer. Ja! wenn zu Sol sich Luna fein gesellt, Zum Silber Gold, dann ist es heitre Welt; Das übrige ist alles zu erlangen: Paläste, Gärten, brüstlein, rote Wangen, Das alles schafft der hochgelahrte Mann, Der das vermag, was unser keiner kann. KAISER: Ich höre doppelt, was er spricht, Und dennoch überzeugt's mich nicht.
Sodann aber auch im Zodiak ein rennendes Pferd, das vielleicht vormals Wagen und Lenker hinter sich zog, in Friesen, sodann sonstigen Räumen und Giebelfeldern Bacchus, Faunen, Sol und Luna, und was sonst noch Wunderbares Knopf und Gipfel verzieren und verziert haben mag.
Wundersam eigen, Die sich immerfort selbst erzeugen Und niemals wissen, was sie sind. Bleibe auf deinen Höhn, Holde Luna, gnädig stehn, Daß es nächtig verbleibe, Uns der Tag nicht vertreibe! THALES: Ich führte dich zum alten Nereus gern; Zwar sind wir nicht von seiner Höhle fern, Doch hat er einen harten Kopf, Der widerwärtige Sauertopf.