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[Tyrconnel Lordstellvertreter.] Am 8. Januar kam in Dublin eine Depesche an, welche formell anzeigte, daß Tyrconnel in einem Monate die Regierung von Irland übernehmen werde. Nicht ohne große Schwierigkeiten hatte dieser Mann die zahlreichen Hindernisse bewältigen können, die seinem Ehrgeize im Wege standen. Es war wohl bekannt, daß die Vernichtung der englischen Colonie in England das Ziel war, nach dem sein Sinn strebte. Er hatte deshalb einige Bedenken des Königs zu zerstreuen und den Widerstand nicht nur aller protestantischen Mitglieder der Regierung sowie der gemäßigten und achtbaren Häupter des Katholicismus, sondern selbst mehrerer Mitglieder der jesuitischen Cabale zu besiegen. Sunderland erschrak vor dem Gedanken an eine religiöse, politische und sociale Revolution in Irland. Der Königin war Tyrconnel persönlich zuwider. Powis wurde daher als der für das Vicekönigthum am besten geeignete Mann betrachtet. Er war von erlauchter Abkunft und ein aufrichtiger Katholik, galt aber bei alledem auch in den Augen der aufrichtigsten Protestanten allgemein für einen braven Mann und einen guten Engländer. Doch aller Widerstand zerschellte an Tyrconnel's Energie und List. Er schmeichelte, tobte und bestach unermüdlich. Petre's Beistand gewann er durch Schmeichelei; Sunderland wurde durch Versprechungen und zugleich durch Drohungen mürbe gemacht. Für seine Unterstützung wurde ein hoher Preis geboten, bestehend in einer Leibrente von fünftausend Pfund auf die Staatseinkünfte Irlands, ablösbar durch einmalige Bezahlung einer Summe von fünfzigtausend Pfund. Würde dieses Anerbieten zurückgewiesen, so drohte Tyrconnel, es dem Könige zu verrathen, daß der Lordpräsident einmal beim Freitagsdiner Seine Majestät als einen Schwachkopf geschildert habe, der entweder durch ein Weib oder durch einen Priester geleitet werden müsse. Sunderland erklärte sich in Todesangst bereit, Tyrconnel das militairische Obercommando, einen kolossalen Gehalt, kurz alles Mögliche zu verschaffen, nur nicht das Vicekönigthum; aber jeder Vergleich wurde verworfen, und er mußte nachgeben. Maria von Modena selbst blieb nicht frei von dem Verdachte, daß sie sich habe bestechen lassen. Es existirte in London eine berühmte Perlenschnur, die auf zehntausend Pfund geschätzt wurde. Sie hatte dem Prinzen Ruprecht gehört, und dieser hatte sie der Margarethe Hughes hinterlassen, einer Courtisane, die in den letzten Jahren seines Lebens eine unbegrenzte Herrschaft über ihn ausgeübt. Tyrconnel rühmte sich laut, daß er mit dieser Perlenschnur die Unterstützung der Königin erkauft habe. Manche betrachteten jedoch diese Geschichte als eine von Dick Talbot's Wahrheiten und hielten sie für eben so unbegründet wie die Verleumdungen, welche er sechsundzwanzig Jahre früher erfunden hatte, um den guten Ruf der Anna Hyde zu untergraben. Den römisch-katholischen Höflingen gegenüber pflegte er von der Unsicherheit ihrer

Die anderen drei Commissare waren der Lordschatzmeister, der Lordpräsident und der Oberrichter der Kings Bench. Rochester mißbilligte die Sache und murrte dagegen, verstand sich aber dennoch zur Mitwirkung, so viel er auch am Hofe ertragen mußte, konnte er sich doch nicht entschließen, denselben zu verlassen.

Sie stellten ihm vor, daß Halifax die Ehre und das Einkommen seines Amtes liebe, daß, so lange er Lordpräsident sei, er schwerlich mit seiner ganzen Kraft gegen die Regierung auftreten werde, daß aber die Entlassung von seinem hohen Posten so viel heiße, als ihn aller Rücksichten entbinden.

Inzwischen wurde der Lordpräsident in einer Sänfte durch die Halle getragen. Nicht ein einziger Hut wurde gelüftet und viele Stimmen riefen: „Papistischer Hund!“ Bleich und zitternd, mit zu Boden gesenktem Blicke trat er vor die Schranken und gab mit unsicherer Stimme seine Zeugenaussage ab.