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Aber die arme Lappi hatte in diesem Augenblicke keinen sehnlicheren Wunsch als den, daß ihre Nase von der langen Wurst befreit würde, darum sprach sie diesen Wunsch aus und die Wurst war verschwunden. Jetzt war es mit den drei Wünschen vorbei und Loppi und Lappi mußten wieder wie früher armselig in ihrer Hütte leben.

Bertram, Wagien, Dorp. 1868, S. 20 und Blumberg, Quellen und Realien des Kalewipoeg 1869. In den Verhandlungen der gel. estn. Gesellsch. zu Dorpat Bd. 5, Heft 4. Nach Kreutzwald's gef. Mittheilung. Loppi und Lappi. Es lebte einmal ein armer Käthner mit seiner Frau in einer einsamen Hütte abseits vom Dorfe. Der Mann hieß Loppi und das Weib Lappi.

So konnte man nicht selten den Loppi im Aerger sagen hören: »Hätte ich nur das Glück gehabt, eine bessere Frau zu bekommen, was hätte mir da gefehlt, ich könnte heute ein reicher Mann seinAber Lappi hatte eine beflügeltere Zunge, die gegen ein Wort des Mannes gleich Dutzende bereit hatte.

Am dritten Tage, nach Tisch, ging Loppi in's Dorf, wo den Morgen ein Schwein geschlachtet war und der Wurstkessel gerade auf dem Feuer stehen mußte. Er nahm von Hause den Butternapf sammt Deckel und wollte des Nachbars Frau um etwas Wurstwasser bitten, Abends seinen Kohl darin zu kochen. Loppi dachte, wenn der Magen mit guter Speise gefüllt ist, so kommen dem Menschen gleich bessere Gedanken.

Loppi merkte, daß mit der Wurst der erste Wunsch in Erfüllung gegangen war, und das brachte ihn so auf, daß er mit vollem Munde rief: »Daß dich der Böse hole und dir die Wurst an die Nase setze! wenn « Aber das arme Männlein konnte vor Schrecken nicht weiter sprechen, denn die Wurst hing der Lappi schon an der Nase; und zwar nicht mehr als wirkliche Wurst, sondern als ein mit der Nase aus einer und derselben Wurzel hervorgewachsenes Stück Fleisch.

O, was für ein köstlicher Friede jetzt drei Tage ununterbrochen in der Hütte wohnte! Loppi und Lappi waren andere Menschen geworden, sprachen freundlich mit einander und suchten einander an den Augen abzusehen, was Jegliches verlangte. Den größten Theil des Tages saßen Beide stumm im Winkel und überlegten, was sie wünschen sollten.

Loppi und Lappi, welche ihren Zank vergessen hatten, starrten jetzt sprachlos auf die Thür, zu der die Wundererscheinung hereingekommen und durch die sie wieder verschwunden war; endlich sagte der Mann: »Legen wir uns zur Ruhe; wir haben drei Tage Zeit zu überlegen, und wollen sie weislich anwenden, damit wir uns das allerbeste Glücksloos wünschen mögenAllein obgleich ihnen drei Tage Bedenkzeit vergönnt waren, so verbrachten sie doch schon über die Hälfte derselben Nacht unter der Last der Gedanken und überlegten, welcher Wunsch wohl der allerbeste wäre.