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Er sah von der Richtung der Kaserne her ein Mädchen kommen. Zuerst war er ungewiß, wer es sei, denn die Gestalt schien völlig zu verfließen im Sonnenglast. Dann aber nickte er beifällig vor sich hin; er wußte schon, es war Galeners Anna, eine Base der Libuhn, ein junges Ding von vierzehn Jahren.

Die Knechte spöttelten darüber; ob er wohl glaube, daß er den ledigen Posten jetzt für sich bekomme? Da hätte es aber gute Wege. Stauff saß mit der Libuhn Arm in Arm, und beide lachten über den ehrgeizigen Schreiber. Möglich, daß Tarnow gehofft hatte, Amtmann zu werden. Redlich und geduldig genug hatte er gedient.

Er hörte in der Nebenstube die Libuhn buttern. Nach einer Weile hörte sie damit auf, verließ die Stube, war aber nach kurzer Zeit an Tarnows Thür und rief leise durch die Thür: »Herr Tarnow, schlafen Sie?« »Warumfragte er. »Wenn Sie mal rauskommen könnten, thäten Sie was Schönes belauernentgegnete sie kichernd. »Was dennfragte er.

So heilig hat mir der Amtmann versprochen und zugeschworen, daß er und ich und die Schaffnerin gleichzeitig in unsere Stuben sollen und jetzt ist es doch nichtsDer Jäger lachte. Ob denn das was Neues sei, meinte er. Nun kam die Libuhn abermals vor die Thüre. »Herr Tarnowraunte sie, »ich hab gehorcht an der Thür. Sie ist noch drin

Der Amtmann war stets zugegen, wenn er sie irgendwo traf, und schließlich kam es so, daß er sich davor fürchtete, sie irgendwo allein zu treffen. Seine Augen waren immer umschleiert, so daß sein Blick etwas dumpf Sinnendes bekam. Sein Gang war schlendernder geworden. Eine merkbare Veränderung war mit ihm vorgegangen. Auf den Wiesen wurde das Gras gemäht. Die Libuhn war bei den Kühen und melkte.

Er versuchte sich zwar einzureden, daß er Hunger habe, aber seine Gedanken irrten bald wieder zu ganz anderen Dingen und fesselten ihn an seinen Platz. Als er später hinunterging, war es schon dunkel geworden. Niemand hatte nach ihm gerufen. In einem Winkel des Hofes sah er auf übereinandergeschichteten Backsteinen Stauff und die Libuhn sitzen, engumschlungen.

»Ah, guten Tag, lieber Tarnowsagte Truchs freundlich; er hatte den Wirtschaftsschreiber erst vor wenigen Minuten im Bureau verlassen. »Die Libuhn geht nach der Stadt, Herr Amtmann, und fragt, ob sie von Ihnen aus etwas besorgen soll.« »Für mich, Herr Tarnowrief die Schaffnerin mit auffallendem Eifer. »Ich brauche Nähgarn und Stopfwolle

Als ihm die Libuhn, fein herausgeputzt, begegnete, trat er zur Seite, verbeugte sich ein paarmal und näselte affektiert: »Ah, mein Fräulein, in die Stadt, wa? Verabredung mit dem Schatz, wa? Messe besuchen, ? Haben Fräulein denn die Erlaubnis dazuDas Mädchen heftete den Blick erschrocken auf Truchs. »Der Herr Tarnow

Und Truchs kam, las es, und obwohl er jetzt in demselben Raum mit Tarnow war, schrieb er auf das Blatt Tarnows die Worte: »Gut, ich werde dem Generalleutnant Anzeige machen und ihm alles von der besten Seite vorstellenund reichte Tarnow stumm das Blatt zurück. Darauf ging Tarnow hinaus, weil die Libuhn zum Mittagessen rief. Er fand die Schaffnerin allein beim Tisch.

»Wie der Jäger fort war, ist die Schaffnerin zum Amtmann ins Zimmer. Und jetzt ist sie immer noch drinflüsterte die schwatzhafte Magd. Tarnow erwiderte nichts, und die Libuhn fuhr fort zu buttern. Zu dem Jäger, der noch nicht schlief, und der alles gehört hatte, sagte Tarnow: »Sehen Sie nur, Klein, was das für eine Hundezucht ist.