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Sind wir einmal in einer Sitzung des Reichstags nicht zugegen, dann führt die liberale Presse und besonders dasLeipziger Tageblattgewissenhaft Buch und man liest am nächsten Tage: Bei der und der Abstimmung haben die und die sozialdemokratischen Abgeordneten gefehlt. Reden die sozialdemokratischen Abgeordneten, dann heißt es: Sie sind unverschämt!

Die Rolle der politischen Massenstreiks allein ist erschöpft, der Übergang des Massenstreiks in einen allgemeinen Volksaufstand und Straßenkampf aber noch nicht herangereift. Die liberale Episode ist vorbei, die proletarische hat noch nicht wieder begonnen. Die Bühne bleibt vorläufig leer.

Zugleich schmähte die liberale Presse auf den Servilen. Er aber trug gelassen Stein auf Stein zu dem unscheinbaren Bau deutscher Handelseinheit und duldete schweigend die Unbilden der öffentlichen Meinung, denn jeder Versuch einer lauten Rechtfertigung wäre sein sicherer Sturz gewesen.

Der erstere von beiden Standpunkten ist für irgend eine liberale Partei nicht mehr denkbar, am wenigsten aber für eine Partei, welche die soziale Befreiung der arbeitenden Klassen schon als Aufgabe hingestellt, damit also ausgesprochen hat, daß diese Befreiung zurzeit noch nicht vollzogen sei.

Bemerken will ich, daß damals die konservativen Sachsen, Hannoveraner usw., die schon ein weit längeres Verfassungsleben hinter sich hatten als die Preußen, konstitutionellen Anschauungen huldigten und in ihrem Lande verwirklicht hatten, die selbst liberale Preußen nicht zu vertreten wagten. Ich war der ersten Abteilung zugewiesen worden.

Im Parlament kämpfte die liberale Partei bereits für die Zulassung der Juden zu den Staatsämtern, eine Anmaßung, die auch bei den aufgeklärtesten Deutschen Entrüstung hervorrief. »Ich liebe die Juden, aber regieren will ich mich von ihnen nicht lassen«, schrieb zum Beispiel ein Mann wie Theodor Fontane damals an einen Freund. Von Pferch und Helotentum spürte ich also in meiner Jugend nichts mehr.

Die ganze politische Stellung des Braugewerbes hat sich nun dadurch geändert, daß die liberale Partei anfing, die Temperenz- und Mäßigkeitsbewegung nachhaltig zu unterstützen. Das brachte die Brauereien in Gegensatz zur liberalen Partei.

Ein Kaleidoskop bunter Bilder reihte sich vor mir auf: von der Ethischen Gesellschaft an, deren Sprecher er war, bis zu den politischen Kämpfen zwischen der konservativ-unionistischen Koalition gegen das liberale Ministerium Rosebery-Harcourt. Ich war ganz benommen, als wir uns London näherten.

Nun ist es aber reine Täuschung, das Luthertum oder den Calvinismus des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts für eine liberale Lehre zu halten, die einen unschädlichen Abzugskanal für den Vorwitz und das Neuerungsgelüst der Menschen gebildet hätte.

Dafür, daß die liberale Bourgeoisie in allen wichtigen politischen Fragen Bismarck das weiteste Entgegenkommen zeigte, ein Entgegenkommen, das bis zur Entmannung ging, erlangte sie die volle Befriedigung ihrer wirtschaftlichen Forderungen, die nach ihrer Natur auch eine Anzahl Forderungen der Arbeiterklasse erfüllten.