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Die Mutter schrieb Lenchen Leisegang habe ein Verhältnis angefangen mit einem Artillerie-Sergeanten. ,,So?" sagte Oldshatterhand, ,,so?" und sein Gaumen wurde trocken. ,,Artillerie-Sergeant? . . . Für einen Artillerie-Sergeanten ist sie doch viel zu zierlich!" Seine Augen lasen weiter. Der berühmte Maler Franz Lenbach sei ja jetzt gestorben, schrieb die Mutter.

Die drei verhielten sich reglos und beobachteten, daß die Bäuerin den Vaterunserdiebstahl vor der siebenten Station ein nackter, muskulöser Landsknecht mit Speer und Schamtuch preßt dem verschimpfierten Jesus die Dornenkrone aufs Haupt unter größter Vorsicht wieder beging. Lenchen Leisegang lächelte Oldshatterhand zu.

Nur wer ganz viel Geld hat, kann auch mehr Frauen haben . . . Die Frauen sind kostbar und haben es gut bei uns . . . Nicht so wie die deutschen Frauen." Herr Leisegang schritt durch das Laboratorium und blickte streng umher. Herr Leisegang war klein und hatte ein Holzbein, so daß man ihn schon von weitem kommen hörte.

In der Ecke standen die Frauen von der Hautkrankenabteilung für das Kolleg des Herrn Doktor Edelmut bereit und lachten. ,,Ihr lacht? Ihr habt's nötig! Jetzt sowas!" rief Herr Leisegang, und der glatzköpfige Herr Doktor Edelmut blickte empört zu den Mädchen hin. Oldshatterhand war erschrocken stehen geblieben.

Oldshatterhand wurde es ungemütlich zumute bei dem Gedanken, Herr Leisegang könne erfahren, wer seine Tochter täglich nach Hause begleitete, denn es war im ganzen Spital bekannt, daß Herr Leisegang sich entschlossen hatte, sein Lenchen mit einem Assistenzarzt zu verheiraten. Daß dieser dann Geheimrat werden würde, dafür wollte Herr Leisegang schon sorgen.

Und sein Sohn war Korpsstudent bei der feudalsten Würzburger Verbindung. Am selben Abend sagte Lenchen Leisegang, als sie in den dunklen Anlagen Oldshatterhands Arm genommen hatte: ,,Mein Vater soll einen Hilfsdiener bekommen, weil er schon alt ist und nicht mehr alles allein tun kann . . . Wenn Sie wollen, bitte ich ihn, er möge Sie nehmen."

Her mit dem Stoff!" rief Herr Leisegang. ,,Da will ich doch aber gleich einmal sehen! . . . Vom einer Fürstin?" Er roch in das Fläschchen, hielt es gegen das Licht und goß eine Probe vom Inhalt ins Reagenzglas. ,, Eiweiß hat die Fürstin nicht." Er nahm noch eine Probe in ein zweites Reagenzglas. ,, Jetzt sowas! . . . Belästigt das Weibsbild unsern Herrn Geheimrat . . . Zucker hat sie auch nicht.

Gegenüber, unter einem beleuchteten Muttergottesbildwerk, stand ein dicker Infanterieoffizier, der auf die sehr schöne, vollbusige Schwester des Glasermeisters Johann Jakob Streberle wartete. Sie war auch Näherin und im selben Geschäft wie Lenchen Leisegang. Oldshatterhand hatte seinen Gummimantel an. Er ging auf und ab und freute sich. Das Bild hielt er unter dem Mantel versteckt.

Erbitte dir eine Gnade, jede, nur nicht deine Freiheit: – ich brauche dich noch.« »Meine Freiheit istdir dienen. Eine Gunst: laß mich morgen neben dir fechten.« »Nein, mein hübscher Panther, deine Klauen kann ich noch nicht brauchen: – nur deinen Leisegang. Du schweigst gegen jedermann von der Goten Nähe und Stärke.

An einem schönen Sommernachmittag stieg Oldshatterhand mit seiner Schwester und deren Freundin, Lenchen Leisegang, die vielen hundert Staffeln hinauf zum Würzburger ,,Käppele", an der Leidensgeschichte Christi vorbei, welche, von der Gefangennahme bis zur Kreuzigung, in vierzehn Stationen plastisch dargestellt, Sinnbild und Ausklang der frommen, gotischen Stadt Würzburg im Tale ist.