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Die Beschlüsse des Stuttgarter Vereinstags bedeuteten in ihrer Gesamtheit einen entschiedenen Ruck nach links. In allen praktischen Fragen der inneren Politik standen jetzt die sogenannten Selbsthilfler und die Lassalleaner auf ein und demselben Boden. Auch die Organisation erlitt eine kleine Verbesserung. Der Beitrag von 2 Talern pro Jahr von jedem Verein bedeutete die finanzielle Ohnmacht des ständigen Ausschusses. Ich machte also in den Flugblättern des ständigen Ausschusses den Vorschlag, zunächst pro Kopf der Vereinsmitglieder einen Groschen Beitrag pro Jahr zu erheben und den Vorsitzenden des ständigen Ausschusses mit 300 Taler zu remunerieren, damit auch eventuell Personen, die finanziell abhängig waren, die Stellung eines Vorsitzenden bekleiden könnten; auch solle der Vorsitzende vom Vereinstag direkt gewählt werden. Endlich schlug ich vor, der großen Kosten wegen den Vereinstag nur alle zwei Jahre zu berufen

Als dann kurze Zeit darauf die Lassalleaner eine Versammlung unserer Parteigenossen in Berlin gewaltsam sprengten, veröffentlichte derVolksstaateine Art Kriegserklärung gegen denNeuen Sozialdemokrat“, die mit den Worten schloß: „Die offenbaren Verräter der Arbeitersache müssen unschädlich gemacht werden.“

Diese Sätze waren vorher unter uns vereinbart worden; ebenso schlug ich im Namen der Eisenacher vor, in den neuen Vorstand drei Lassalleaner und zwei Eisenacher zu wählen, was ebenfalls Annahme fand. Darauf wurden Hasenclever als erster, Hartmann-Hamburg als zweiter Vorsitzender, Auer und Derossi als Schriftführer, Geib als Kassierer gewählt.

Der gute, volksfreundliche Bismarck! Wenige Tage nach jener Elberfelder Bismarckwahl stand ich in engerer Wahl im 17. sächsischen Wahlkreis (Glauchau, Meerane usw.) gegen einen nationalliberalen Kandidaten. Hier erklärte der Führer der Lassalleaner

Die Fortschrittspartei wollte diesen Antrag durch das moralische Gewicht einer Volksversammlung unterstützen lassen, die auf den erwähnten Tag einberufen worden war. Eine Verhandlung wurde aber unmöglich gemacht durch die Lassalleaner, die massenhaft erschienen waren und den Vorsitz in der Versammlung beanspruchten.

Nachdem in der Angelegenheit Sonnemann und in der bezüglich der Diäten der Sieg auf unserer Seite gewesen, setzten die Lassalleaner, denen nun doch das wirtschaftliche Interesse des Berliner Unternehmens zu Hilfe kam, alles daran. Die Erregung auf beiden Seiten war groß; es wurde eine regelmäßige parlamentarische Schlacht geschlagen.

In der Versammlung am nächsten Tage trat mir auch der Lassalleaner Leickhardt entgegen, der mich wegen unserer Stellung zu Schweitzer interpellierte, worauf ich gründlich antwortete. Alles in allem hatte ich an drei Stunden sprechen müssen.

Auer erklärte: Er halte die Aeußerung unter den gegebenen Verhältnissen für gerechtfertigt. Die Lassalleaner hätten selbst solche Angriffe erhoben und dabei vonbeiden Seitengesprochen. Dieses war der einzige ernstliche Mißton, der in den Verhandlungen zum Vorschein kam. In der Programmfrage war Liebknecht Referent.

In ganz Preußen wurden im Jahre 1874 in 104 Prozessen 87 Lassalleaner zu 211 Monaten und 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Aehnlich war es in Sachsen, in dem ebenfalls die Urteile immer härter wurden. Wo sonst Monate genügten, wurden jetzt Jahre verhängt. Das Hauptkontingent der Verurteilten stellte unsere Partei.

Der Verein hatte in Berlin gegen die Lassalleaner einen schweren Stand; sie höhnten, es sei ein Verein von Offizieren ohne Armee, was nicht so ganz falsch war. Aber die Offiziere leisteten etwas und schafften sich allmählich die fehlende Armee.