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An den Reichtum hat sie nich gedacht. Vom Geld ist bei der ganzen Verloberei nich ein Ton gesprochen, sagt die alte Lamprecht. Und sie sagt, vor der Klara müsse man den Hut abnehmen.« »Sie haben da ja neulich gegessenfragte Agathe, »was für ’n Eindruck machte das Paar denn? Und die ganze SacheMarning war es nicht angenehm, von diesem Mittag zu sprechen.

Likowski hatte ein unklares Gefühl, als müsse er das junge Mädchen in Marnings Augen gewissermaßen gesellschaftlich noch heben. Er erzählte: »Fräulein Hildebrandt ist nicht nur die Pflegetochter der Doktorin Lamprecht, sondern auch die des GeheimratsUnd Marning merkte auch unwillkürlich auf.

Der alte Mann erschrak, auf solche Auffassung war er nicht vorbereitet gewesen. – Ihr Vater ... dem er Treulosigkeit, Schädigung und Selbstmord zu verzeihen gehabt! – Aber sie war ja ahnungslos. Er hatte manchmal gedacht, die Doktorin Lamprecht würde den Befehl, zu schweigen, nicht zu halten imstande sein, wo sie sonst etwas an triebhafter Geschwätzigkeit littaber so sind Frauen: schwatzen und klatschenund können dennoch manchmal völlig schweigenwo sie lieben und schonen wollen

»Mein Lamprecht sagte mir, daß wir unverbrüchlich schweigen müßten, der Geheimrat habe es ihm befohlenspäter befahl er selbst es auch noch mir, als du zu mir kamst. – Solchem Befehl zu widerhandeln, hätte meinem Mann die Stellung und mir später vielleicht das bißchen Pension gekostetund dich hätte er mir nicht gelassen. – Das Finanzielle nahm der Geheimrat alles in die Hand.

Es muß ihn ziemlich was gekostet haben. Und deine Mutter bekam obendrein noch Pension. Na, und wie er für dich sorgte, weißt du selbst am besten. Mein Lamprecht glaubte immer: das sei alles wegen deiner Mutterdie hätte er wie ’ne Heilige verehrt.

Er ging sofort zum Geheimrat. – Und der nahm alles in seine Handdie Hand kennen wirstark, sicher! Noch am selben Tag wurde dein Vater eingesargt und auf Befehl vom Geheimrat mußte mein Lamprecht dabei sein, wie der Deckel geschlossen wurdedamit die Männer nicht das Taschentuch lüfteten, das dem Toten über die zerschossene Stirn gelegt worden warKlara stand regungslos.

Auch die Doktorin Lamprecht fehlte. Sie hatte einen furchtbaren Husten. Und Likowski berichtete, daß die alte Dame vor

Mit mühsamen Schritten stieg sie hinauf, schleppte sich durch die regennassen Straßen und kam nach Haus. Da war die Doktorin Lamprecht, mit vielen eiligen, unerschöpflichen Gesprächen und voll Ausrufen: wie sah Klara aus! Und ohne Schirm! Ohne Mütze! Und leichenblaß! Klara hatte Ausreden.

Da aber Klara nicht im mindesten auf die Führung eines so großen Hausstandes vorbereitet war, mußte sie all ihre rasche Intelligenz zusammennehmen, um in die Aufgabe hineinzuwachsen. Die gute alte Doktorin Lamprecht konnte ihr, aus dem engen kleinen Rahmen ihres wirtschaftlichen Lebens heraus, auch keinen Rat geben.

Aber das ohnmächtige Zusehen ließ ihn leiden. Wenn er doch wenigstens die Doktorin Lamprecht einmal vor seinen Krankheitsthron hätte fordern dürfen. Das wollte er nicht, um kein Aufsehen dadurch zu machen.