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Maggie machte eine abwehrende Bewegung. »Ja wohl! Aber doch bin ich nicht sicher, ob Kurowski nicht trotzdem eine große Zuneigung für Gertrud hat. Die Kinder liebt er sicherlich. Es werden jetzt auch Briefe zwischen ihnen gewechselt, obgleich Gertrud Papa und mir gesagt hatte ... Nein, ich will nicht weiter sprechen.

In der Zeit gerade war Kurowski von Kurland gekommen und hatte Laukischken gekauft. »Du weißt ja, wie er von Anfang an warsagte Gertrud seufzend. »Überall hat er gesagt, er müsse mich bekommen, und Hans mußte still dazu sein. Wir wollten damals warten. Ach, Maggie, wir haben ja niemals viel zusammen gesprochen, leider.

Der Oberförster, der innerlich seiner Gewohnheit nach jede Verantwortlichkeit von sich abwies, schimpfte auf Kurowski und verschonte auch Maggie mit Vorwürfen nicht. Der Arzt schüttelte den Kopf, gab Schlafmittel, empfahl äußerste Ruhe und versprach wiederzukommen. Maggie ging blaß und finster herum.

Und zuzutrauen war's dem Kerl, dem Kurowski, schon. Natürlich! Daß ihm das selbst auch nicht eingefallen war! Gott sei Dank, daß er Gertrud heute nicht mitgenommen hatte. »Und weißt du warum, Mädel? Ich habe mich mit dem Seckersdorf bei den Eichenschlägen verabredet und dachte nun so, wenn du zwanglos mit ihm ... Na, und so weiterMaggie erschrak, daß sie blaß wurde.

Entweder du willst dich von Kurowski scheiden lassen und Seckersdorf heiraten ... oder du findest dich in die alten Laukischker Verhältnisse und gibst Seckersdorf freiGertrud sah ihre Schwester starr vor Schreck an. Noch nie hatte diese so harte und bittere Worte zu ihr gesprochen. Was bedeutete das? »Maggie, warum machst du mir da so häßliche Vorwürfe?

Warum trat in ihr Leben kein Mann wie dieser, der so treu blicken, so fest die Hand drücken konnte? Gott, vielleicht war das alles ein bißchen langweilig; vielleicht, wenn man sich überhaupt auf so etwas einließ, hatte Kurowski mit seinem Wechselsystem Recht. Und übrigens, was grübelte sie über das alles? Sie hatte einfach zu tun, was sie sich einmal vorgenommen, und sie war auf gutem Wege.

Hilf lieber der Gertrud auf den richtigen Weg und bestärke sie nicht noch in ihrer Aufsässigkeit gegen Kurowski. Was soll denn sonst bloß werdenMaggie wußte es wohl, aber nachdenklich schob sie die gelbroten Buchenblätter mit der Fußspitze vor sich auf. »Ja, schließlich kann man doch die Gertrud nicht mißhandeln lassensagte sie. »Wenn die klagt, muß es schon arg sein.

Und sie ... Kurowski war auch ein stattlicher Mann, vielleicht noch interessanter als dieser aber nein , dieser Seckersdorf hatte doch in seiner stillen beherrschten Manier etwas ganz außergewöhnlich Anziehendes.

Aber das war auch 'ne feine Sache, dieses Berlin, nicht wahr, KleineGertrud nickte freundlich, ohne recht auf das zu hören, was Kurowski sagte. Mit hochmütig nachdenklichem Blick musterte sie ihre frühere Welt, in der sie so viel gelitten hatte.

Ja, wenn Gertrud so war, so unpraktisch ehrlich, so gut, so weltunklug und unberührt von allem Niedrigen, das sich doch nun einmal nicht aus dem Leben fortleugnen ließ, dann war es begreiflich, daß Kurowski in seiner zynischen Gewissenlosigkeit sich unbehaglich mit Gertrud fühlen mußte.