United States or Mali ? Vote for the TOP Country of the Week !


Lohmann staubte sich ab an der Stelle, wo Unrat ihn angefaßt hatte, und verfügte sich besonnenen Schrittes in das »Kabuff«. Darauf sah der Lehrer sich nach Kieselack um. Der aber hatte sich hinter seinem Rücken an ihm vorbeigewunden und drückte sich schon, mit einer Fratze, in das Arrestlokal. Der Primus mußte den Professor darüber aufklären, wo Kieselack sei.

Kieselack witterte, worauf es Unrat ankomme. Er versicherte: »Großmutter haut michUnter Unrats wachsamen Blicken, ein Stück vor ihm auf, ließ von Ertzum seine krampfig geballten Fäuste hängen und sagte dumpf zu Lohmann: »Er soll es nicht zu weit treiben, das rat' ich ihm bloß. Alles hat 'n Ende!« »Hoffentlich noch nichterwiderte Lohmann. »Ich finde die Geschichte immer fragwürdiger

Er führte die beiden andern Schüler zur Stadt zurück und brachte Kieselack bis in den Machtbereich seiner Großmutter. Dann ging er mit Lohmann vor sein väterliches Haus, hörte das Tor sich schließen, sah droben Licht entstehen, wartete peinlich, bis es wieder verlosch und ließ noch eine Weile verstreichen. Es erfolgte nichts mehr. Da fand Unrat endlich den Mut, sich schlafen zu legen.

Dann gnad' ihm Gott!... Ein Weib, das so, so viel Seele hat!« »Auf Seele kommt es bei dem, was sie momentan betreibt, nicht eben an. Sie handelt schlicht weiblichLohmann lächelte grausam. Er zog durch dieses Wort Dora Breetpoot in den Schmutz neben die andere Dora Breetpoot, die erste der Frauen. Wie er das genoß! »Aber Kieselack ist wieder am Schlüsselloch

Andererseits hätte sie dem Gerede der Leute ruhig an seiner Seite trotzen dürfen. Er war stärker als sie meinte. Es traten an ihn Anfechtungen heran, die er überwand, ohne ihr auch nur davon zu reden. Das meiste geschah in der Schule. Hier wußte, dank Kieselack, jedermann Bescheid über Unrats außeramtlichen Lebenswandel.

Aber Unrat sagte dem Konsul ganz dicht ins Gesicht und für alle übrigen unhörbar, einen Namen, nur einen Namen; und Breetpoot ward dadurch besänftigt ... Er kam wieder, gleich nächsten Tages, und setzte atemlos. Von Gierschke ließ acht Tage verstreichen. Kieselack zeigte sich noch ein einziges Mal und verspielte einiges.

Er drohte mit Weggehn; da erschien Kieselack. »Ihr seid auch öde Kerls. Was kommt ihr denn nich rein. Unrat is schon drin mit seiner Braut. Ich hab' im Saal Bescheid gesagt, wo sie herkommen, da sind sie mit 'n großen Juchhe empfangen. Du, so was lebt nicht mehr: sie sitzen im Kabuff und sind zärtlich. Ich lach' mich tot! Komm, nu ziehn wir drei Mann hoch ins Kabuff

Er zog sich die Schuhe aus und schlich die flache gelbgeländerte Holztreppe hinan, die knarrte. Gleich auf dem ersten, niederen Absatz war die Tür: Kieselack kannte sie. Er duckte sich vors Schlüsselloch. Nach einer Weile winkte er, stumm und leidenschaftlich, ohne sich vom Schlüsselloch zu trennen.

Aber niemand interessierte sich für Kieselack. Der Substitut meinte, nun sei die Beeinflussung erwiesen, und für das Delikt, das die beiden jungen Leute aus bloßer, begreiflicher Galanterie auf sich zu nehmen versucht hätten, entfalle die intellektuelle Urheberschaft voll und ganz auf die Zeugin Fröhlich.

Ein Schüler war ein mausgraues, unterworfenes und heimtückisches Wesen, ohne anderes Leben als das der Klasse und immer im unterirdischen Krieg gegen den Tyrannen: so war Kieselack; oder ein dummer, starker Kerl, den der Tyrann durch seine geistige Vorherrschaft in fortwährender Verstörtheit erhielt wie von Ertzum.