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»Katzensilber« ist unter den Erzählungen dieser Sammlung am spätesten entstanden, eine rein epische Dichtung, die ihre stilistische Fortsetzung in den großen Altersromanen Stifters gefunden hat. Wenn ihr nicht derselbe Beifall beschieden war wie anderen seiner Erzählungen, so rührt das daher, daß das künstlerische Prinzip der späteren Werke unverstanden blieb. So sah man Langatmigkeit, Pedanterie und Unwirklichkeit in einer Darstellungsform, zu deren eigentlichem Wesen das gelassene Nacheinander, das tiefgründig Gründliche, Breite und Realitätssteigerung gehören. Stifter ist seinen schweren Weg unverdrossen gegangen im »Nachsommer« ist die Höhe gewonnen und »Katzensilber« ist der Vorbote. Der Stoff dieser Geschichte vom braunen Mädchen ist karg, die Handlung fast Nebensache, alles ist zur Form verdichtet, zur Form, der der Dichter nie genug tun zu können glaubte. In dieser Erzählung stehen Sätze von einer vollkommenen Epik; es sind die langen Perioden, deren scheinbare Überflüssigkeit oft belächelt wird; so z.

Wenn sie aber mit einem Schäufelchen Sand herausholten und gut wuschen und schwemmten, so waren die Blättchen Katzensilber, und die Körner waren schneeweiße Stückchen von Kiesel. Muscheln waren wenige zu sehen, und wenn sie eine fanden, so waren sie im Innern glatt und es war keine Perle darin.

Die Kinder aber werden den Berg nicht vergessen und werden ihn jetzt noch ernster betrachten, wenn sie in dem Garten sind, wenn wie in der Vergangenheit die Sonne sehr schön scheint, der Lindenbaum duftet, die Bienen summen, und er so schön und so blau wie das sanfte Firmament auf sie herniederschaut. Katzensilber.

Wir Kinder hießen diese Blättchen Katzensilber und hatten eine sehr große Freude an ihnen. Auf dem Berglein des Altrichters befindet sich ein Stein, der so fein und weich ist, daß man ihn mit einem Messer schneiden kann. Die Bewohner unserer Gegend nennen ihn Taufstein.

Der Dichter selbst hielt sie neben »Katzensilber« für das beste Stück der Sammlung, wenngleich er, nie zufrieden mit seinem Werk, sich die Möglichkeit wünschte, diesen Kristall noch einmal zu reinigen und zu fassen »er könnte noch ein Diamant werdenMan muß in der Biographie Stifters das geringfügige Begebnis nachlesen, das den Anlaß zu der Dichtung gegeben hat, in der nicht viel mehr erzählt wird, als daß zwei Kinder, im Hochgebirge wandernd, infolge eines dichten Schneefalls den Weg verfehlen und die Christnacht im Gletschereis verbringen, bis sie am Morgen gerettet werden.