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Als ein Drache und eine Seelenverderberin seid Ihr ja genugsam bekannt, die Katzenlene hat es erst am Sonntage noch gesagt!"

Allmählich wurden ihm die Augen hinsichtlich des Characters der dicken Sonnenwirthin ganz geöffnet und zwar durch die Katzenlene. Diese Katzenlene hieß Magdalena, im Thale aber die Katzenlene, weil ihr Mann, ein blutarmer Taglöhner, ein außerordentlicher Liebhaber des Katzenfleisches gewesen und das Volk der Mäuse an manchem Dutzend ihrer Todfeinde blutig gerächt haben soll.

Er betrachtete die fromme vielbetende Elsbeth, verglich sie mit der frommen, vielbetenden Katzenlene, sah das fromme und hochangesehene Dekanat und den frommen, minder angesehenen Vicar und wußte sich in den vielerlei Arten von Frömmigkeit am Ende gar nicht mehr zurecht zu finden.

Am Begräbnißtage Brigittens hatte ein Büblein dem jungen Geistlichen einen halben Gulden gebracht und gesagt, das Geld sei von der Katzenlene, der Herr Vikar möge es nehmen und dafür eine heilige Messe für die Verstorbene lesen. Der Vikar gab das Geld zurück und besuchte Nachmittags die Geberin, von der er schon Manches vernommen hatte.

Sicher bleibt, daß man nur an ihrer Schönheit, ihrem Reichthum, an ihrer Billigkeit, Tugend und Religion einen leisen Zweifel aussprechen durfte, um lebenslänglich von ihr angefeindet und verfolgt zu werden, allein sie befeindete und verfolgte dergleichen Zweifler in der löblichen Absicht, diese zur Einsicht ihrer Gottlosigkeit und Verworfenheit zu bringen und zu bekehren und arbeitete in dieser Hinsicht so rüstig für den Himmel, daß sie ihre eigenen fünf Männer als arge Zweifler unter den Boden hinabdisputirte und dem Hannesle ein Bein abschlug, weil derselbe einmal im Zorne behauptete, die Pflegemutter thue nur vor den Leuten fromm und sei daheim und besonders gegen ihn ein Drache, wie die Katzenlene auch gesagt habe.

Kam er auf die Sonnenwirthin zu sprechen, so redete heißer Haß aus ihm und weil der Haß keineswegs ein grundloser war, mußte die Katzenlene um ihres Zweckes willen ruhig zuhören und dem Ankläger in Manchem um der Wahrheit willen Recht geben. Gar Vieles empörte die alte Christin und so ließ dieselbe einmal das Wort fallen: "die Elsbeth müsse ein wahrer Drache sein, der die Seelen verderbe!"

Er fand das alte Haus und auch die alten Bewohner, wie sich nach einigen Minuten herausstellte, aber die Katzenlene fand er nicht mehr, weil diese den Glauben Mancher an ihre irdische Unsterblichkeit durch einen sanften, obwohl raschen Tod schon vor mehreren Jahren widerlegt hatte.

Von dieser Zeit an kam letzterer oft zur Katzenlene und diese hat mit ihren wundersamen Historien von heiligen und unheiligen Menschen dem Knaben eine neue, bisher unbekannte Welt erschlossen und Vieles gethan, um die Liebe zu Gott und den Menschen im jungen Herzen wach zu erhalten.

Vom Kirchhofe herüber wehte eine kalte Frühlingsluft, er erkannte keinen Menschen, der ihm begegnete, wollte in kein Wirthshaus, sondern bei den Hausleuten der Katzenlene übernachten.

Letzterer bemerkte, daß der Bube sich vor ihm verkroch, bei jeder Frage zitterte, wenn von der Sonne die Rede war und seine Antworten gemeiniglich mit Thränen würzte. Die Katzenlene, andre Leute und die eigenen Augen brachten ihn zuletzt doch zur rechten Einsicht; er wollte der Elsbeth Lehren geben, aber da kam er schlecht weg!