United States or Uzbekistan ? Vote for the TOP Country of the Week !


Da er in diesen Büchern auch geheimnißvolle Andeutungen über den Einfluß der Gestirne auf das Heben der Schätze fand, so richtete er sein Augenmerk auch auf den Kalendermann, und hoffte zuversichtlich, auch den für seine Pläne zu gewinnen.

Diese Sternkärtlein zeigt ich einmal dem Nachbar Nagel, der in allerlei Künsten erfahren war, und fragte ihn unter viel Stottern, denn ich schämte mich, was er davon halte? »Martin«, sagte der, »du bringst deine Nachtwachen recht im Dienst des Herrn zu, denn wer die Werke Gottes achtet, der hat eitel Lust an ihnen, und kannst noch einmal ein Kalendermann werden.« »Das wäresagt' ich, »muß denn der Kalendermann auch ein Sterngucker sein?« »Allemal«, sagt' er, »woher wüßt' er denn sonst Frühlingsanfang und die andern Zeiten, wozu den Neumond und die Finsternisse, die noch kommen sollen, voraus?

»Ja, der Stern ist ein Wunder Gottes«, sagte der Kalendermann, »aber ich meine, man muß, um sich's selber deutlich zu machen, erst einen Trunk thun aus dem Born, der in's ewige Leben quillet, erst gedenken an des Propheten Wort: »Hebet eure Augen in die Höhe und sehet, wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus? der sie alle mit Namen rufet; sein Vermögen und starke Kraft ist so groß, daß es nicht an Einem fehlen kann

Noch spricht man in jenen Thälern, wo unsere Geschichte sich zugetragen, vom Kalendermann vom Veitsberg, noch steht sein Häuschen in seinem alten Zustande da, noch grünen die Bäume, die er gepflanzt, noch weht sein guter Geist des Glaubens und der Liebe in den Enkeln seiner Schüler.

Denn was er auch vorbrachte, sich zu rechtfertigen, da hieß es immer: Er habe schon lange in bösem Verdachte gestanden, als treibe er Teufelswerk, denn er trage den Namen »Kalendermann« nicht umsonst.

Und die Kalenderwissenschaft war des Justus Steckenpferd, nur mit dem Unterschied, daß er es nicht ritt wie die Kinder am Geist, die mit ihren Steckenpferden ihr eigen Seelenheil und ihrer Brüder Glück niederreiten, sondern den Kalendermann machte sein Zeitvertreib zu einem Gottesmann und Menschenfreund wie Wenige.

Es war darum nur Freude im Hause des Justus, als Etliche seiner Freunde ihn sorgsam einpackten und nach Gießen brachten, wo er sich in seiner gewohnten Umgebung eine baldige Wiederherstellung versprach. Kaum war er weg, so erfolgte auch das Urtheil über die Schatzgräber und über ihren Mitbeschuldigten, den Kalendermann.

Was in aller Welt scheint einfacher, als die Untersuchungssache gegen den Kalendermann! rufst du wohl aus, lieber Leser.

Ob eines dieser Werke zu seiner Zeit gedruckt worden sei, habe ich nicht erfragen können; ich zweifle auch daran, denn der Kalendermann war zu bescheiden, um nach Ruhm von draußen her zu trachten.

Das muß auch dem Kalendermann oft gesagt worden sein, von Solchen, die von der Sternwissenschaft keinen Begriff hatten, und darum auch keinen Sinn für sie haben konnten.