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"Die Eier sind ja nicht lebendig, mit denen kannst du kein Wort reden. Und sie laufen dir nicht nach wie die Geißen, die sich freuen, wenn du kommst und anhänglich sind und jedes Wort verstehen, das du mit ihnen redest. Du kannst keine Freude mit deinen Eiern haben wie mit den Geißen hier oben." "Ja und du", unterbrach ihn Jörgli, "was hast du denn für große Freuden hier oben?

Gib's doch her, hast du's gefunden?" "Nein, der Jörgli von Küblis." Nun wollte Paula wissen, wer das sei, und wo er wohne, und auf der Stelle jemand nach Küblis hinunterschicken, das Kreuz zu holen. "Ich will schon gehen, und wenn er's noch hat, will ich's bringen" sagte Moni. "Wenn er's noch hat?" rief Paula, "warum sollte er's nicht mehr haben? Und woher weißt du denn von allem, Moni?

Eben jetzt lag das Geißlein so vertrauensvoll neben ihm, als wußte es, daß er ihm immer helfen wurde. Nein, er konnte es nicht geschehen lassen, er mußte es retten. "Einverstanden, Jörgli", sagte er, aber ohne Freudigkeit. "So schlag ein." Und Jörgli hielt Moni seine Hand hin, daß er hinein verspreche, denn nur so galt ein Versprechen unwiderruflich.

Er nahm den Buben beim Kragen, schüttelte ihn tüchtig und sagte bedrohlich: "Jörgli! Jörgli! Versuch du kein zweitesmal mehr, mein ganzes Haus in Mißkredit zu bringen! Kommt noch ein einziges Mal so etwas vor, so kommst du auf eine Art aus meinem Haus hinaus, die dir nicht gefällt! Sieh, dort oben steckt ein ganz kräftiges Weidenrütchen für solche Fälle. Jetzt geh und denk dran!"

Aber noch eine Folge hatte der Vorgang für den Buben: Wenn von nun an irgend etwas im Badehaus verloren gegangen war, rief die ganze Dienerschaft sofort: "Das hat der Jörgli von Küblis!" Und kam dieser nachher ins Haus, so drangen sie alle miteinander auf ihn ein und riefen: "Gib's her, Jörgli! Gib's heraus!"

Bevor aber Moni sich schlafen legen konnte, mußte er noch einmal in den Stall und sein Geißlein anschauen, ob es auch wirklich möglich sei, daß es draußen liege und ihm gehöre. Der Jörgli bekam seine zehn Franken, aber so leicht sollte er denn doch nicht von der Sache loskommen. Als er wieder ins Badehaus kam, wurde er vor den Wirt geführt.

"Ja, jetzt kannst du sehen, Jörgli", sagte Moni entrüstet, "auf dem ehrlichen Weg hättest du gleich zehn Franken bekommen und auf deinem Lügenweg doch nur vier." Jörgli war sehr überrascht. Jetzt reute es ihn, daß er nicht gleich mit dem Kreuz ins Badehaus gegangen war, nachdem er es vor der Tür aufgelesen hatte. Denn er hatte doch nun kein gutes Gewissen und hätte es anders haben können.

Und wie sehr er auch versicherte, er habe nichts und wisse nichts, sie schrien ihn alle an: "Dich kennt man schon! Uns betrügst du nicht!" So hatte der Jörgli immer die bedrohlichsten Angriffe zu bestehen und hatte fast keinen ruhigen Augenblick mehr. Denn wenn er jetzt nur jemand auf sich zukommen sah, so glaubte er schon, der komme, um ihn zu fragen: "Hast du nicht dies oder das gefunden?"

Als nun der Jörgli ein Stück den Berg hinuntergegangen war, brach auch Moni mit seiner Schar auf, aber er war ganz still und sang keinen Ton und tat keinen Pfiff auf dem ganzen Heimweg. Kapitel Moni kann nicht mehr singen Moni kam am folgenden Morgen genauso still und niedergeschlagen wie am Abend vorher den Weg zum Badehaus daher.

Als nun alles aufgegessen und dann noch ein wenig Geißmilch getrunken worden war, legte sich der Jörgli ganz behaglich der Länge nach auf den Boden und stützte seinen Kopf auf beide Ellbogen. Moni aber war sitzen geblieben, denn er schaute immer gern von oben in das tiefe Tal hinunter. "Was bist du denn jetzt, Jörgli, wenn du nicht mehr Geißbub bist?" fing Moni nun an, "etwas mußt du doch sein."