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"Was haben Sie denn zu seiner Besserung für Hoffnung?" fragte Wilhelm. "Es geht langsam vorwärts", versetzte der Arzt, "aber doch nicht zurück. Seine bestimmten Beschäftigungen treibt er fort, und wir haben ihn gewöhnt, die Zeitungen zu lesen, die er jetzt immer mit großer Begierde erwartet." "Ich bin auf seine Lieder neugierig", sagte Jarno.

Von einer Verbindung zwischen ihr und Lothario schien gar die Rede nicht zu sein, die beiden Schwestern hatten sich viel zu sagen, der Abbe schien den Umgang des Harfenspielers zu suchen, Jarno hatte mit dem Arzt oeftere Konferenzen, Friedrich hielt sich an Wilhelmen, und Felix war ueberall, wo es ihm gut ging.

Jarno spielte den Zweifler, seine Freundin gleichfalls, und sie trieben es so weit, daß der Graf endlich Jarno beiseite nahm, ihm seine Freigeisterei verwies und ihn durch sein eignes Beispiel von der Möglichkeit und Wirklichkeit solcher Geschichten zu überzeugen suchte.

"Wie manches andere", versetzte Jarno lächelnd; "doch diesmal", fuhr er fort, "werde ich Sie so leicht nicht wie das vorige Mal loslassen, und vor meinem Werbesold haben Sie sich auch nicht mehr zu fürchten. Ich bin kein Soldat mehr, und auch als Soldat hätte ich Ihnen diesen Argwohn nicht einflößen sollen. Seit der Zeit, daß ich Sie nicht gesehen habe, hat sich vieles geändert.

Sie hat gewollt und nicht gewagt, weil die Angst vorm schwarzen Mann zu gross war. Ebenso albern finde ich den Mann, der absolut der Erste sein will. Wie lässt der grosse, gute, kluge Goethe seinen Jarno sagen: „Und, glauben Sie mir, es ist in der Welt nichts schätzbarer als ein Herz, das der Liebe und der Leidenschaft fähig ist. Ob es geliebt habe, ob es noch liebe, darauf kommt es nicht an.“

"Nun", versetzte Wilhelm lachend, "in Bezug auf dieses Gleichnis, wie siehst du dich denn an?" "Das ist nicht schwer zu sagen", erwiderte Jarno, "ich halte mich für einen alten Kohlenkorb tüchtig büchener Kohlen, dabei aber erlaub' ich mir die Eigenheit, mich nur um mein selbst willen zu verbrennen, deswegen ich denn den Leuten gar wunderlich vorkomme."

Diesen Gruenden ihres Rats kam gluecklicherweise ein Brief von Lothario zu Huelfe: "Ich schicke Jarno nicht wieder zurueck", schrieb er; "von meiner Hand eine Zeile ist dir mehr als die umstaendlichsten Worte eines Boten.

"Wenn Sie es mit diesem jungen Manne, wie es scheint, gut meinen", sagte er, "so sorgen Sie selbst dafuer, dass unser Teil nicht verkuerzt werde; es soll von meinem Freunde abhaengen, ob er das Gut annehmen und einen Teil seines Vermoegens daran wenden will." Jarno und der Abbe versicherten, dass es dieser Erinnerung nicht beduerfe.

Er besuchte vor allen Dingen den Verwundeten und schien mit dessen Befinden keinesweges zufrieden. Dann hatte er mit Jarno eine lange Unterredung, doch ließen sie nichts merken, als sie abends zu Tische kamen. Wilhelm begrüßte ihn aufs freundlichste und erkundigte sich nach seinem Harfenspieler. "Wir haben noch Hoffnung, den Unglücklichen zurechtezubringen", versetzte der Arzt.

Man bereitete sich zum Scheiden, denn hier deuteten die Pfade nach verschiedenen Himmelsgegenden. Fitz ward nun über die verschiedenen Richtungen befragt, der aber zerstreut schien und gegen seine Gewohnheit verworrene Antworten gab. "Du bist überhaupt ein Schelm", sagte Jarno; "diese Männer heute nacht, die sich um uns herum setzten, kanntest du alle.