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Bisher war die Dämmerungszeit sein gewesen; er hatte neben dem großen Trommelschläger tiefergreifende, sehnsuchts- und wehmuthsvolle Septimen- und Mollakkorde den Lüften anvertraut, um sie der angebeteten Itania melodisch zuzuflüstern jetzt übernahm er es, zwischen Licht und Dunkel Monturstücke, Waffen und anderes Zeug für den Regimentsfourier und Verwaltungsfourier zu putzen und erhielt von jedem derselben monatlich anderthalb Gulden.

Er wartet mit fieberhafter Spannung auf Antwort, hungert und spart, spart und hungert, denn im Frühling will er die Burg besuchen und sich im vollen Glanze eines begüterten Ritters zeigen. #ITANIA, DAS KASERNENH

Itania winkt vom hohen Söller herab und die bisherige Monatsrechnung des Hobisten reducirt sich auf Null. Der große Trommelschläger ist noch immer ein lesender Narr, der Duckmäuser hat den Rubikon zwischen Idee und Wirklichkeit überschritten und ist zum handelnden Narren geworden.

Doch noch nicht genug der Benedict verzehrt monatlich nur einen einzigen Laib prosaischen Komißbrodes, verkauft 14 andere monatlich um 3 Gulden 30 Kreuzer; für das Fleisch erhält er jeden Mittag einen Groschen, endlich schnürte der Held seinen widerspenstig knurrenden Magen mit einer vom Meister Feucht zur guten Stunde erbettelten Binde immer fester zusammen und träumt allnächtlich von vollen Humpen und Wildschweinköpfen, welche ihm Itania kredenzt und vortrefflich zubereitet.

Der Duckmäuser erhielt wirklich manchen Brief, in welchem Itania mit den schönsten zärtlichsten und wohlgesetztesten Worten ihre innigste Liebe und unverbrüchlichste Treue gegen ihn ausdrückte. Hundertmal des Tages zog er diese Briefe aus der Brusttasche, küßte und las sie und las sie noch einmal, bevor sie eingesteckt wurden.

Die holdselige 16jährige Itania winkt im langen Kleide und mit fliegendem Schleier von der Burg herab Tag und Nacht dem armen Hobisten in seiner Kasernenstube zu. Großartig ist ihm die Einzige entgegengetreten, großartig hat der Ritter sich gezeigt, großartig muß das erste Geschenk sein, welches er seiner Gebieterin zu Füßen legen will.

Die bisherige Geliebte muß wissen, weßhalb er ihr keine Geschenke mehr macht; ein allmäliges Abbrechen und Sparsamwerden würde ihm bei ihr und dem Straßenbasche nichts nützen und viel schaden, geschweige daß die himmelanstrebende Itania keinen knickischen und knausigen halbgetreuen Ritter zu ihren ätherischen Füßen sehen will! ...

Im Spätsommer bekommt Letzterer wieder einmal Urlaub, fliegt mit Ritterfräuleins liebestrunken in das Rheindorf, dessen schaale Wirklichkeit ihn ein bischen stark langweilt und bald zieht er durch das Land, um wo möglich irgend eine Burg und Abenteuer aufzutreiben. Er wandelt zwar allein herum für prosaische Augen, doch neben sich hat er stets die lustige, minnigliche "Itania."

Der Hobist log sehr unritterlich beim Vater, um 50 Gulden zu erhalten, er handelte mehr als unritterlich an Rosa, um sich desto ritterlicher gegen Itania zeigen zu können. Die Geschenke an Rosa müssen aufhören! hierin liegt der Schlüssel zu dem herzlosen, lügnerischen und niederträchtigen Abschiedsbriefe, welchen er derselben in die Hand drückte und dann vom bösen Gewissen getrieben fortrannte.

Itania lebte auf dem Lande, doch schon ihr Wohnhaus hob sie hoch über die prosaische Alltagswelt empor; aus einem "Pensionate" kürzlich zurückgekehrt, trug sie noch Hut und Schleier, war ein zartgebautes, schlankes und belesenes Mädchen, liebte und verstand Ritterromane, kannte die Welt nur durch diese, denn zwei langweilige Religionsstunden wöchentlich geben weder Gottes- noch Weltkenntniß; auf diese Weise wird der kleine Roman des Hobisten begreiflich und das Unglück lag nur darin, daß er es weit ernstlicher mit diesem Romane meinte, als die 16jährige Itania selbst und daß es ihm gelang, sich rasch die Gunst der Eltern zu gewinnen.