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Sie ist nicht bloß dazu da, daß sich der Mensch in ihrem Thau gesund bade sondern sie fordert aus dem Munde des Weisen auf, bei ihr selbst zu suchen, was Faust erstrebt: Auf, bade, Schüler, unverdrossen, die ird'sche Brust im Morgenrot! Allein der Dichter muß ihn von der Höhe dieser Erkenntnis wieder herabführen.

Ruht denn ein Fluch auf mir, Ein Fluch von Anbeginn, der Eure Kraft Im Styx gebunden hält, daß Ihr den Frevel, Den keiner gegen meine letzte Sklavin Nur zu versuchen wagte, an mir selbst Gelingen ließt, als wär's die frömmste Tat? Der König! Rhodope. Schon? So kommt der Tod mit ihm! Nun, der verhüllt mich in die Nacht der Nächte, Wovon die ird'sche bloß ein Schatten ist, Was beb ich denn?

Was braucht die Göttin dein und deines Kinds? Nicht ehrt man hier die ird'sche Aphrodite, Die Mensch an Menschen knüpft wie Tier an Tier, Die Himmlische, dem Meeresschaum entstiegen, Einend den Sinn, allein die Sinne nicht, Der Eintracht alles Wesens hohe Mutter, Geschlechtlos, weil sie selber das Geschlecht, Und himmlisch, weil sie stammt vom Himmel oben.

Sende all die Kronenbinder, Jene Blumen einzusammeln, Jene Kräuter, jene Halmen, Deren Namen Wünsche stammeln, Deren Namen Dankespsalmen, Süße Grüße, Wohlgefallen, Wie unschuldige Kinder lallen. Um das Bettlein, wo in Frieden Ruht das ird'sche Kleid der Braut, Die vom Leib der Zeit geschieden, Ward dem ew'gen Geist getraut, Werde von dem Dank hienieden Neu ein Blumenzelt gebaut.

Wem's nicht gelungen all die bunten Kräfte Im Mittelpunkt zu sammeln seines Wesens, So daß der Leib zum Geist wird, und der Geist Ein Leib erscheint, sich gliedernd in Gestalt, Wem ird'sche Sorgen, Wünsche und das schlimmste Von allem was da stört, Erinnerung, Das weitverbreitete Gemüt zerstreun, Für den gibt's fürder keine Einsamkeit, In der der Mensch allein ist mit sich selbst.

Jetzt erst erkenn ich, was der Weise spricht: "Die Geisterwelt ist nicht verschlossen; Dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot! Auf, bade, Schüler, unverdrossen Die ird'sche Brust im Morgenrot!" Wie alles sich zum Ganzen webt, Eins in dem andern wirkt und lebt! Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen Und sich die goldnen Eimer reichen!

Will einer erst die Herrschaft Gott verschaffen, Sieht er in sich gar leicht des Herren Werkzeug Und strebt zu herrschen, damit jener herrsche, Auch ist der Seeleneifer und der Eigennutz Nicht gar so unvereinbar als man glaubt. Die Ueberspannung laesst zuweilen nach, Und wie der Adler, der der Sonne naechst, Holt er sich Kraeftigung durch ird'sche Beute. Man meint's selbst von der Kurie in Rom.

Nicht dein Opfer will ich dir Entziehen deine Stimme aus dem Sarg Ruft mächt'ger dringend als der Mutter Thränen Und mächt'ger als der Liebe Flehn Ich halte In meinen Armen, was das ird'sche Leben Zu einem Loos der Götter machen kann Doch ich, der Mörder, sollte glücklich sein, Und deine heil'ge Unschuld ungerächet Im tiefen Grabe liegen?

Und Alles lag in stiller Andacht knieend, Als ungesehen jetzt vom hohen Chor Herab die Orgel anfing sich zu regen, Und hundertstimmig der Gesang begann Und als der Chor noch fortklung, stieg der Sarg Mit sammt dem Boden, der ihn trug, allmählich Versinkend in die Unterwelt hinab, Das Grabtuch aber überschleierte, Weit ausgebreitet, die verborgne Mündung, Und auf der Erde blieb der ird'sche Schmuck Zurück, dem Niederfahrenden nicht folgend Doch auf den Seraphsflügeln des Gesangs Schwang die befreite Seele sich nach oben, Den Himmel suchend und den Schooß der Gnade.