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Außerdem baute er auch noch auf sein Glück, welches ihn auch wirklich nicht im Stiche ließ: einige Tage später bekam er die Stelle eines Inspektors der Staatsmagazine, eine vorteilhafte und sogar ehrenvolle Stelle, die keinerlei besondere Talente erforderte: die Magazine bestanden überhaupt nur im Projekt, und es war sogar noch nicht bekannt, womit sie einst gefüllt werden sollten; ersonnen waren sie aber aus Gründen der Staatsökonomie.

Åsa war gleich mit sich im reinen, wie Klein-Mats Begräbnis gehalten werden sollte. Am vergangenen Sonntag hatte sie dem Begräbnis eines Grubenaufsehers beigewohnt. Der Sarg war von den eigenen Pferden des Inspektors in die Kirche nach Gellivare gefahren worden, und ein langer Zug Grubenarbeiter war hinter dem Sarge hergegangen. Am Grabe hatte eine Musikkapelle gespielt und ein Singchor gesungen. Und nach dem Begräbnis waren alle, die mit in der Kirche gewesen waren, in die Schule zum Kaffee eingeladen gewesen. So etwas

Ich setzte mich hin und schrieb eine Beschwerde an den Direktor des Gerichts, dem damals die Oberaufsicht über das Gefängnis oblag, worin ich die ganzen ungehörigen Vorgänge schilderte, aber in der Rolle eines Mannes, der eben als Gefangener das Gefängnis verlassen und die Ungehörigkeiten des Inspektors am eigenen Leibe zu spüren bekommen habe, denn ich wurde ja davon nicht betroffen.

Natürlich mußte dieses Schreiben anonym abgehen. Als meine Frau mir ihren nächsten Besuch machte, der nur in Gegenwart des Inspektors stattfinden konnte, drückte ich ihr heimlich einen Zettel in die Hand, in der ich sie bat, an einem bestimmten Abend Punkt 1/2-10 Uhr durch die Straße zu gehen, nach der mein Zellenfenster mündete, ich würde ihr alsdann einen Brief hinunterwerfen, den sie von unbekannter Hand solle abschreiben lassen und an den Gerichtsdirektor senden. So geschah es. Als meine Frau mit ihrem Töchterchen auf der Straße erschien, warf ich ihr aus dem dritten Stock das ziemlich stark gewordene Briefpaket hinunter, das bei der Stille in der Straße mit großem Geräusch auf das Pflaster klatschte. Meine Frau hob eilig das Paket auf und eilte fluchtartig mit ihrem Töchterchen von dannen, sie glaubten einen Mann hinter sich kommen zu hören und befürchteten, sie würden verfolgt. Einige Tage später stürzte der Aufseher in großer Aufregung in meine Zelle und erzählte: den Vormittag habe es zwischen dem Direktor und dem Inspektor einen heftigen Auftritt gegeben. Der Alte

"Ihr habt recht gehabt, Paulsen", sagte er mit seiner gläsernen Stimme, "für diesmal ist's kein Spitzbube gewesen; den Richtigen haben sie soeben eingebracht; Euer Alter wird noch heut entlassen werden." Und richtig, nach einigen Stunden öffnete sich die Tür des Gefangenhauses, und der alte Tendler wurde von der kommandierenden Stimme des Inspektors zu uns hinübergewiesen.

Eines Nachmittags saß Agathe mit der kleinen Frau des Inspektors zusammen. Sie schwatzten über Frauensachen, Sylvester hatte am Tisch Platz genommen und las in einem Buch; bisweilen blickte er zu den beiden hinüber und da bemerkte er, daß die kleine Inspektorin ebensooft einen raschen, erkundenden Blick auf ihn warf. Er beobachtete sie schärfer, und sie spürte es sofort, denn sie versteckte die Füße unter dem Kleid, und Schultern und Arme zeigten jene koketten halben Bewegungen, die zu gefallen berechnet sind. Es lag darin etwas Belebendes für Sylvester. Die sinnliche Strömung, die zwischen ihm und dem fremden Weib entstanden war, machte ihn feurig und froh. Er erhob sich und ging an den Frauen vorüber, und er tat es nur deshalb, damit er im Vorübergehen mit seinem

Ich hatte gleich bei meiner Einlieferung gebeten, eine Zelle für mich allein zu bekommen; die Erfüllung dieses Wunsches war aber nicht angängig gewesen. Erst nun, da man über mich zu einem psychologisch abgeschlossenen Resultate kam, wurde ich in das Isolierhaus versetzt und unmittelbar neben dem Arbeitsraume des Inspektors desselben einquartiert.

Von der Villa des Inspektors ging die Krankenpflegerin hinunter in das Arbeiterviertel, Åsa zu sagen, daß sie es nun nicht so einrichten könne, wie das Mädchen es wünschte; aber sie tat es nicht mit leichtem Herzen, denn niemand wußte besser als sie, was dieses Begräbnis für das arme Kind bedeutete.

Nachdem das Gänsemädchen Åsa eingetreten war, richtete sie sich zuerst auf, schob das seidene Tuch zurück und heftete ihre runden Kinderaugen, die einen so ernsten Blick hatten, daß es einem ins Herz schnitt, ruhig auf das Gesicht des Inspektors. »Klein-Mats ist ja nun totbegann sie, und dabei zitterte ihre Stimme, daß sie einen Augenblick nicht weiter sprechen konnte.