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Sie gehörte zu den gutherzigen, aber zugleich schwatzlustigen Personen, denen man lieber ausweicht. Heute nun hatte sie etwas ganz Besonderes zu berichten und nahm, nachdem sie Ileisa ehrerbietig gegrüßt, unaufgefordert das Wort, und sagte eifrig: „Haben gnädige Frau schon gehört, daß auf der Bahn ein Unglück passiert ist?!“ „Nein, nichts habe ich gehört. Was ist denn geschehen?“

Mein Bürgerstolz lehnt sich dagegen auf, um des erkauften Titels oder Ranges willen mit anderen Augen in der Gesellschaft angesehen zu werden.“ „Ja, ja, du kommst immer mit deiner Kinderstubenmoral und Tugendsamkeit, meine Beste. Das kennt man! Aber mit ihnen wird man höchstens eine kleine Kompastorin auf dem Lande. „Uebrigens kamen wir von Ileisa ab! Giebt's sonst noch etwas?“

Wann ist er einmal abends zu Haus'? Und wenn er mit ihr zusammen ist, spricht er entweder gar nicht, oder redet mit ihr wie mit irgend jemandem, mit dem ihn der Zufall in Berührung gebracht hat.“ „Na, daß Ileisa auf ihn hätte mehr einwirken, daß sie sich auch ihrer Pflichten besser hätte erinnern können, ist sicher,“ fiel ganz nach Margaretes Erwartung ihr ihre Mutter in die Rede.

Als Ileisa einmal bescheiden davon gesprochen hatte, daß er ihr einen Liebesbeweis an den Tag legen würde, wenn er ihrer Tante eine jährliche Beihilfe zuwende, hatte ersolches zu überlegenversprochen.

Infolgedessen beschleunigte Ileisa ihren Schritt, äußerte durch Miene und sonstiges Benehmen, daß sie die Gelegenheit zur Rückkehr benutzen wolle und bot Klamm unter hastigen Worten die Hand.

Wenn aber nicht, so will ich Ihren Wunsch erfüllen! Ich werde die Annonce wiederholt in Zwischenräumen ohne Kosten für Sie, aufnehmen.“ „O, sehr, sehr gütig, Herr Eigentümer,“ stieß die alte Dame, glücklich überrascht, heraus. „Nehmen Sie innigsten Dank! Und Ileisa wird Ihrem Wunsch genau nachkommen. Ich werde sie selbst herführen.“

Das zielbewußte Streben Klamms hatte seinen Lohn empfangen. Seine Hoffnungen hatten sich erfüllt. Er war Herr des Geschäftes, dem er sein ganzes Interesse von vorneherein zugewendet, geworden, und neben ihm, als seine Frau, lebte Ileisa. Sie ging ganz in ihm auf. Ihr Augenmerk richtete sich von früh bis spät auf ihn und ihre Obliegenheiten. Sie war sein rechter Kamerad und sein bester Freund geworden. Wie er es wollte, so war es gut. Was er vornahm, paßte auch ihr.

Wie Ileisa die Klugheit, die Nüchternheit, den Ordnungssinn und den wenn auch zur Zeit falschen Zielen nachjagenden Ehrgeiz ihres Mannes schätzte, wie sie sich an seinen gelegentlichen, besseren Launen wieder von seiner Herzenskälte aufzurichten suchte, so auch Alfred an der liebenswürdigen Gemütsrichtung seiner Frau.

Ich will überdies nochmals, auch Ihnen gegenüber betonen, daß ich Ileisa gar nichts vorzuwerfen habe, nicht einmal, daß sie sich neuerdings um Herrn von Klamm recht sehr bemüht, so bemüht hat, daß es an sich eigentlich mit ihren Ehepflichten nicht ganz im Einklang steht. Es ist mir darüber grade gestern berichtet worden.

Und weiter dachte Klamm: Es würde Klamms Ideal gewesen sein, hier wohnen zu bleiben, wenn er statt Knoops andere Nachbarn würde erhalten können. Er, Ileisa und seine Mutter! Sie würden in schönster Harmonie leben! Und das auszubauen, was er in Berlin begonnen, würde ihn nach wie vor, vollkommen ausfüllen und befriedigen! Nur wäre er gern alleiniger Besitzer, nicht von anderen abhängig gewesen!