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Ich finde eben zwei Verse von Hugo von Hofmannsthal, die sowohl die Verdrängungshilfe beim Schaffen, als auch dessen widerspruchsvolle Verknüpfung mit der Leiblichkeit hübsch wiedergeben: 1. »Aus der verschütteten Gruft nur wollt' ich ins Freie mich wühlen, Aber da brach ich dem Licht Bahn und die Höhle erglüht.« 2. »Fürchterlich ist diese Kunst!

Georges Prosa selbst sogar ist schwach ästhetisierend, die des Schöpferischsten Gundolfs, erhebt sich bei aller Schärfe nicht über brokatene Würde. Was die hornbebrillten Jünger in Sandalen und Schillerhemd züchtig und voll Hochmut schufen, ist trocken berechneter Geist. Nur den österreichischen Hofmannsthal umgaukelte Sinnliches.

Die Weltgeschichte ist auch das Weltgedicht: einige der schönsten Strophen dieses Gedichtes hat Stefan George gesungen. Hofmannsthal ist der Dichter bezaubernder kleiner Versdramen. Er führt ein Skelett, das mit blühenden Rosen behängt ist, im Wappen. Rilke ist ein Mönch, der statt der grauen Kutte eine purpurrote trägt, die Seligkeit des Himmels liebt, aber die Freuden der Welt nicht verachtet.

Es kommen effektiv die Seelenvorgänge nicht aus dem Herzen, sondern aus der Pose, mit der die Tänzerinnen es ohne Wort hervorcharchieren würden. Sehr graziös und angenehm, aber etwas dünn fährt Herr Hofmannsthal seine Schwünge. Viel gelöster erreicht es Stucken, herzuhalten, er ist auch ins wurzlichere Terrain mit den Ameisen-Hügeln gestiegen.

Hofmannsthal hat seine Generation gelehrt, auf Zwischenfarben zu sehen, geheimnisvolle Musik aus den Worten zu schlürfen. Wilde zeigte, wie apart es sei, daß Apfelschimmel Isabellaschnauzen hätten. Es paßte wohl in ihre Zeit. Wo die Erdachse heißer sich läuft an unteren Gewittern, sind schon stärkere Programme nötig. Führend ist Sternheim dabei ohne Zweifel an der Spitze.

Klingt bei Hofmannsthal Wortmusik, bei Richard Beer-Hofmann (geb. 1866), dem dritten und tiefsten der Wiener, klingt Seelenmusik. In hinreißendem Adagio entquillt sie seinem ersten Drama, dem "Grafen von Charolais" , obgleich es einer alten englischen Vorlage Massingers und Fields unglücklich verbunden ist, obgleich es daher in zwei Teile zerbricht, obgleich die Requisiten des alten Stücks, Leichen, Pfändung, Ehebruch, Mord, Selbstmord, sich peinlich häufen. Da ist nicht mehr die Melancholie des

Bläulicher Flieder. Ist das ein Grüßen! Wirbelnde Lieder Wehen herüber, Stürben lieber. Seligsein und das heißt büßen. Hugo von Hofmannsthal. Geboren am 1. Februar 1874 in Wien. Gesammelte Gedichte 1907. Vorfrühling. Es läuft der Frühlingswind Durch kahle Alleen, Seltsame Dinge sind In seinem Wehn. Er hat sich gewiegt, Wo Weinen war, Und hat sich geschmiegt In zerrüttetes Haar.

Hier gibt es keine in Griechen oder Perser verkleidete deutsche Leutnants; man braucht nur, wenn man es nicht ohnehin spürt, in Plutarchs »Alexander« nachzulesen, um alsobald zu begreifen, daß Wassermann die antike Welt gleichsam in seine Seele hineingeglüht hat, etwa so, wie es in neuerer Zeit der Dichter Hugo von Hofmannsthal in seinem Drama »Elektra« tat.