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Hach, dachte er, der kann auch durch den Schornstein zurückfliegen, hinaus kommt der schon! Und flink tat er das Türlein auf und steckte den armen Kauz hinein. Mochte er sich selber weiterhelfen. Na, so sehr gemütlich fand der das nicht, durch einen Schornstein zu fliegen. Er fing also an zu schrein, und wieder fuhr der Herzog erschrocken in seinem Bett empor.
»Er macht es mir nach,« kreischte die Prinzessin, »er hach!« und pardauz fiel sie in Ohnmacht, denn gerade hatte Kasperle sein Teufelsgesicht gemacht. »Diese dummen Ohnmachten!« brummte der Herzog. Dem hatte Kasperle nämlich viel Spaß gemacht, und er lächelte sogar ein wenig. Rosemarie dachte schon, Kasperle würde nun dableiben können, aber der Herzog gebot: »Sperrt ihn wieder ein!«
Dort ferne, ferne, wo die Berge dunkel gegen den Nachthimmel standen, lag des Herzogs Waldschloß und das Schloß, in dem Rosemarie wohnte. »Hach!« Kasperle seufzte auf einmal so erschrecklich laut, und eine große, dicke Eule, die neben dem Haus in einem Baum wohnte, purzelte vor Schreck in ihr Nest zurück. Gerade hatte sie auf die Jagd fliegen und ein paar Fledermäuse fangen wollen.
Es zappelte und schrie arg, als es die Prinzessin erblickte. »Hach, meine allerbeste, allerteuerste Haube!« Gundolfine stürzte sich wütend auf das Kasperle, und sie hätte ihm wohl die Haare ausgerissen, wenn der Pächter den kleinen Kerl nicht beschützt hätte.
Der Herzog hat jetzt das Zipperlein, da hat er gesagt, er möchte dich als Spaßmacher haben. Wer dich findet, soll dich fangen.« »Hach, ich geh nicht zu ihm!« Kasperle kreischte so laut, daß die Vögel, die nun eingeschlafen waren, in ihren Nestern munter wurden.
Der Herzog, der die Gewohnheit hatte, manchmal laut mit sich selbst zu sprechen, sagte, als die Prinzessin von ihrer Abreise sprach: »Ach, das wär' fein!« »Hach,« kreischte die Prinzessin, »ich falle in Ohnmacht! Das sagt man mir!« Und weinend lief sie auf ihr Zimmer und sie schluchzte so laut, daß es bald im ganzen Schloß zu hören war.
Meister Friedolin fiel das Schnitzmesser aus der Hand vor Erstaunen, und alle sahen auf das heulende Kasperle. Selbst Michele dachte: Er hat gewiß an der Grenze einen dummen Streich gemacht. Herr Severin fragte ganz ernsthaft: »Kasperle, was hast du getan?« »Hach!« Kasperle schluchzte erschrecklich. »Ich hab' dem Herzog einen Brief geschribbt!« »Du Kasperle?«
Kasperle, der nun schon wußte, es war besser, keinem Fremden zu sagen, er sei ein echtes, rechtes Kasperle, grinste nur, der Wanderbursch aber erzählte: »Ich heiße Jörgel und suche den Meister Severin und Herrn Michael.« »Hach!« schrie Kasperle. »Wo kommste denn her?«
Da rutschte Kasperle auf den Bettrand und fragte noch einmal, und sein kleines, unnützes Gesicht sah dabei ganz traurig aus: »Michele, was hast?« »Mir tut das Herz weh,« antwortete Michele. »Warum tut's weh? Sitzt was Schlimmes drinnen?« »Ja, eine sitzt drinnen, die wird bald einen andern heiraten.« »Hach!« schrie Kasperle, »ich weiß, wer es ist: Rosemarie.«
Das war doch wohl ein Gespenst gewesen und nicht der fremde Bube. »Hm, hm!« brummelte sie und ging zur Türe hinaus, da aber drehte sie sich noch einmal um und »hach!« kreischte die Base wieder und stolperte vor Eile über ihre Pantoffeln. Das Licht fiel ihr aus der Hand, sie rannte an ihre Türe an und fand nicht in die Kammer.