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Denket nur an Euren Del Guasto, welch ein Ungeheuer!" Pescara widersprach nicht. "Eure Gemeinen aber, die aus allen Ländern der Erde zusammengeflossen sind, beherrschet Ihr durch Eure unerschütterliche Seele und durch Eure eiserne Kriegszucht, nicht zu vergessen einen regelmäßigen Sold, wie ihn der Kaiser nie zu geben vermochte, Euch aber gehören jetzt alle Schätze Italiens.

Dabei schob und gebärdete er sich nicht viel anders als der Kanzler. Man findet ihn überall auf der Halbinsel wie ohne die fernste Vergleichung Eure große Gestalt." "Was wollt Ihr sagen, Don Juan?" Del Guasto, der vor nichts erschrak, zögerte doch mit der Antwort vor der kalten Miene Pescaras, und dann hielt ihn die Anwesenheit des Herzogs zurück.

Jetzt wendete er sich mit veränderter Miene gegen Del Guasto: "Don Juan, ich sah Eure Augen habgierig nach Beute flammen. Danket es mir, daß ich Euch nicht zu Worte kommen und Euern Herrn, den Kaiser, verraten ließ. Denn gerade Ihr, Don Juan, müsset der Majestät unverbrüchliche Treue halten, wenn Ihr nicht ein Verbrecher werden wollet.

Der Feldherr ließ ihn gehen und streichelte nachdenklich den feinen Kopf seines Windspieles, das ihm denselben in die Hand zu legen gekommen war. Dann trat er in sein Gemach zurück, wo er Bourbon und Del Guasto in einem aufgeregten Gespräche fand, wohl über den Kanzler, denn sie deuteten mit den Blicken in der Richtung der Turmgemächer. Der Feldherr lächelte.

"Beobachtet und berichtet!" gebot er. Del Guasto wollte enteilen, rief aber zurück: "Noch eins: ich höre, Donna Victoria sei am Tore angelangt und verlange nach dem Feldherrn." Da Bourbon in den Saal zurücktrat, forderte eben Leyva den Kerker, die Folter und, nach vervollständigtem Bekenntnisse, Block und Beil für den erbleichenden Morone. "Auf die Folter!" stöhnte dieser.

Wie er sich wieder umwendete, näherten sich ihm der Herzog und Del Guasto, die ihr Versteck verlassen hatten, beide in der höchsten Aufregung, der bleiche Bourbon mit fieberhaft geröteten Wangen, Del Guasto mit lodernden Augen. Pescara erriet, daß das belauschte Gespräch und der gezeigte Ruhm sie beide verführt und bezaubert hatte.

In seinem Vorsaale fand der Feldherr den Herzog von Bourbon und Leyva sich gegenüberstehen, zwischen ihnen Del Guasto, als ob er sie auseinanderhielte, und dann noch einen vierten, der in einer Fensterbrüstung lehnte. Dieser war ein vornehmer Mann in Jahren, halb Mönch, halb Weltmann, mit einem bronzefarbenen Kopfe und tiefen, unergründlichen Zügen, in einen kuttenähnlichen weißen Mantel gehüllt.

Dann empfing er vor seinem flackernden Kaminfeuer, das an einem Herbstabende nicht fehlen durfte, den Herzog mit Del Guasto und gab ihnen seine letzten Befehle. Den Rest der Zeit benützte er, um seine geheimen Papiere zu sichten: was sich um einen Mächtigen dreht, eine Welt von Schlechtigkeit. Er vernichtete das meiste, es in den Herd werfend: er wollte niemanden verderben.

Jedes Wort wäre eine Beleidigung und ein Zeitverlust! Ich habe diese Lügen meinem Kaiser berichtet. Das genügt. Ich kenne meine Feinde..." "Weise. Und ebenso weise, wenn Erlaucht Ihrer Unterredung mit Morone unverdächtige Zeugen gegeben hätte." "Das geschah", erwiderte Pescara verächtlich. "Diese Herrschaften hier." Bourbon und Del Guasto nickten.

"Und daß er Euch die Führung derselben angeboten hat?" "Nicht anders." Jetzt entstand Lärm im Vorzimmer. Ippolito beiseite werfend, verwildert, mit rasenden Mienen und verrückten Augen stürzte der Kanzler herein. Ihm folgten auf dem Fuße, beide schon gepanzert, Bourbon und Del Guasto, denen er auf dem Gange begegnet und die ihn zurückhalten wollten.