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"Und was wäre dabei?" sagte der Graf, "Wenn es Euch als ein Glück erscheint, eine Geliebte zu haben, warum solltet Ihr dann keine nehmen? Wenn ich keine habe, ist es, weil mich jede Frau durch ihre Klatscherei und durch die Kleinlichkeit ihres Charakters langweilt, schon nach dreitägiger Bekanntschaft." "Ich," sagte der Großherzog, "ich bin Kardinal.

Der Großherzog horchte mit einem ängstlichen Ekel; er fürchtete sichtlich die Wirkung jedes neuen Wortes auf seine Empfindlichkeit. Er hielt die Brauen zusammengezogen und den Mund geöffnet; seine beiden in den Bart verlaufenden Furchen schienen noch tiefer dadurch. Er sagte: »Hemmungsbildungen ... Aber wie in aller Welt ... ich kann nicht zweifeln, daß jede Sorgfalt angewandt worden ist

Der Prinz begleitete den Großherzog ins Schloß, durch das Albrechtstor, über steinerne, breitgeländrige Treppen, durch Korridore, wo offene Gasflammen brannten, und schweigende Vorzimmer, zwischen Lakaien hindurch in Albrechts »Kabinett«, wo der alte Prahl die beiden bronzenen Petroleumlampen auf dem Kaminsims angezündet hatte.

Ich verabschiede mich wieder, fahre nach Hause. Abends klingelt das Telephon, und ich erfahre nun, daß dies Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen-Koburg-Gotha war. Ich werde zu ihm befohlen. Es war bekannt, daß die Engländer die Absicht hatten, auf seinen Stab Bomben zu werfen. So hätte ich dazu beigetragen, ihm die Attentäter vom Leibe zu halten.

"Er war," schrieb sie von ihm, "ein reiner Mensch und darum eine vornehme Natur, wie ich eine zweite nicht kenne." Sein Tod wurde, wie der Walter Goethes, zu einem neuen Bindeglied zwischen ihr und dem Großherzog. Auf ihren Brief, der den Freund über den Verlust des Freundes zu trösten versuchte, antwortete er: "Schloß Wartburg, am 9. September 1889.

Man sah, wie Klaus Heinrich von hinten an den roten Damastsessel seiner Mutter herantrat und lebhafte, gedämpfte Worte an sie richtete sah, wie sie mit herrlicher Nackenwendung die Frage an ihren Gatten weitergab und wie der Großherzog nickte. Und dann erregte es einiges Lächeln, mit welchem jugendlichen Ungestüm der Prinz davonstürzte, um den Beginn des Reigens nicht zu versäumen.

Seine Liebe zu der Laien-Schwester Virgilia war in ganz Toskana berühmt; doch besonders durch die Unschuld dieser ihrer Beziehungen wie man beifügen muß; ebenso wie man sagen muß, daß der düstere, heftige und leidenschaftliche Großherzog Francesco das Aufsehen, das seine Liebschaften erregten, wenig genug beachtete. Im ganzen Land sprach man nur von der großen Tugend der Schwester Virgilia.

Ein altes Bild von Goethes Lili hatte Großmama dem Großherzog als Jubiläumsgeschenk gegeben und mit folgenden Versen begleitet: Anmutig im Vergangenen sich ergehen, Das Schöne schöner noch zu sehen, Die Schatten doppelt zu verdecken, Viele Liebe geben und viele Liebe wecken: Das ist des Tages festliches Beginnen, Das Ziel von unserm Wünschen, unserm Sinnen.

Zuweilen bekamen auch die Leute draußen in Stadt und Park zu sehen, daß Mama uns lieb hatte. Denn während Albrecht am frühen Morgen mit dem Großherzog ausfuhr oder ritt obgleich er so schlecht zu Pferde saß

»Bitte, Albrecht, laß hören«, sagte Klaus Heinrich, der in aufmerksamer und militärischer Haltung am Sofatische stand. »Mein Befinden«, fuhr der Großherzog fort, »läßt in letzter Zeit mehr und mehr zu wünschen übrig.« »Das tut mir leid, Albrecht! Du hast dich also in Hollerbrunn gar nicht erholt