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Sie hatte einen Mantel über den Rücken geworfen, damit niemand merken sollte, wer sie war; aber das Unglück wollte, daß sie vergessen hatte, den Schwanz zu verstecken. Der lag nun da und schleifte auf dem Pflaster hinter ihr drein. Kevenhüller sah den Schwanz wohl auch; aber man muß bedenken, daß er ein Grafensohn war, wenn er auch nur ein Uhrmacher war.

Da Traule noch nicht kam, warf der Grafensohn sich ins Gras nieder, trank aus der hohlen Hand Wasser und blieb endlich still auf dem Boden liegen, die großen Augen weit und glücklich gegen das Himmelslicht geöffnet.

Manche sagten, er sei ein Grafensohn, und von Hause verstoßen, andere, er habe nicht wollen Mönch werden und sei daheim entwichenniemand wußte etwas Genaues. Aber die Kinder hatten ihn bald lieb, und wenn sie sonst mit Heulen und Zähneklappern in die Schule gingen, so war es jetzt für sie eine Lust und Freude.

Sie suchten den Grafensohn. Sein Pferd war nachts ohne den Reiter in den Schloßhof getrabt, da erkannten sie, daß ein Unglück geschehen sein mußte. Bald mischte sich das Bellen von Hunden in den Hörnerklang, und da wußte ich, daß sie den Toten finden würden, denn ein Hund ruht nicht, bis er die Spur seines Herrn aufgenommen hat, und findet ihn immer.

Jetzt erschien es ihr, daß es schwer sein müsse, für diesen Kleinen zu leben, da ihn alle bemitleideten. Sie wollte ihn gern auf Seide und in Spitzen gebettet sehen, wie es sich für einen Grafensohn geziemt. Sie wollte ihn gern von Glanz und Stolz umgeben sehen. Ja, das Kind mußte einen Vater haben! Des Kindes Mutter fing an zu meinen, daß sie ein zu großes Unrecht gegen seinen Vater begehe.

Aber nicht weniger erstaunt als sie war der Grafensohn, denn er sah Traule vor sich im Moos, das Angesicht mit dem goldenen Haar in heißem Schreck erhoben und eine Flut von Morgenlicht und Vogeltrillern um die Schläfen.

Zugleich gab er dem bleich und lächelnd dasitzenden Grafensohn die Hand, welche dieser willenlos ergriff wie eine feurige Eisenstange, während der Doppelgänger rief: »Kommt, Freunde, seht hier unsern sanften Schneidergesellen, der wie ein Raphael aussieht und unsern Dienstmägden, auch der Pfarrerstochter so wohl gefiel, die freilich ein bißchen übergeschnappt ist

Über dessen Lager gebeugt, und welch ärmliches Bettchen war es für den Grafensohn, ließ sie die Schwester auf der Schwelle stehn, und Amaliens Blick überflog schaudernd das Innere der ärmlichen Hütte, die ihr, sie mochte sich dagegen stemmen wie sie wollte, gerade mit den Resten mancher Überbleibsel aus früherer, besserer Zeit, nur noch trostloser, leerer, verlassener vorkam, als das ärmlichste Blockhaus, das sie bis jetzt im Wald gesehn.

Da stürzten Wirt und Leute herunter und rissen den Schlag auf; Kinder und Nachbaren umringten schon den prächtigen Wagen, neugierig, welch' ein Kern sich aus so unerhörter Schale enthülsen werde, und als der verdutzte Schneider endlich hervorsprang in seinem Mantel, blaß und schön und schwermütig zur Erde blickend, schien er ihnen wenigstens ein geheimnisvoller Prinz oder Grafensohn zu sein.