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Wäre sie hier bis in die Gegend von Gradsko vorgedrungen, so hätte sie das Zentrum der wichtigsten bulgarischen Verbindungen in Besitz genommen und hätte auch das Verbleiben der Bulgaren in der Gegend von Monastir unmöglich gemacht. Sarrail wählte die unmittelbare Angriffsrichtung auf Monastir, vielleicht durch besondere politische Gründe veranlaßt.

Dieser Weg durch das Albaner-Gebirge ist gesichert, aber sehr schwierig, und es ist zweifelhaft, ob größere Truppenmassen in diesen Gebieten die nötige Verpflegung finden. Trotz dieser Bedenken müssen starke Teile auf ihn verwiesen werden. Noch stärkere werden dorthin gedrängt, als der Feind Gradsko nimmt und nunmehr gegen das Straßenstück Prilep-Veles von Südosten her vorrückt.

Da der Gegner schon vor Gradsko steht, ist diese Straße äußerst bedroht. Ein anderer Weg führt aus dem Seengebiete und dem Gebiete von Monastir weiter im Westen mitten durch das wilde Albaner-Gebirge auf Kalkandelen. Er vereinigt sich mit demjenigen über Veles bei Üsküb.

Diese Aufgabe erscheint leicht, denn der Gegner folgt in der Tat über Gradsko hinaus mit nur verhältnismäßig schwachen Kräften. Während dieser Vorgänge bleibt Sofia auffallend ruhig. Unsere dort eintreffenden Bataillone, die der Bevölkerung zur Beruhigung, der Regierung zum Schutz und zur Stütze dienen sollen, finden nichts von der gefürchteten Aufregung.

Gradsko fällt schon am 21. September. Aus einem elenden Ort war es im Laufe des Krieges zu einer förmlichen Lagerstatt geworden, die in ihrer Anlage und Größe an eine amerikanische Neugründung erinnert. Ungeheuere Vorräte sind hier aufgespeichert, ausreichend für einen ganzen Feldzug.

Sie zogen es anscheinend vor, dem Gegner das Kampffeld zu überlassen, und das an einer Stelle, die dem wichtigsten Knotenpunkt aller Verbindungen des mazedonischen Kriegsschauplatzes, nämlich Gradsko, bedenklich nahe lag.

Fällt Gradsko, oder kann es der Gegner mit seinen Geschützen erreichen, so ist die rechte bulgarische Armee in der Gegend von Monastir der wichtigsten Verbindung beraubt, ihre Versorgung in der jetzigen Stellung für die Dauer unmöglich. Aber auch die mittlere bulgarische Armee beiderseits des Wardartales ist dann von jeder Bahnverbindung mit der Heimat abgeschnitten.

Vergeblich versuchen die Engländer, sich hier Bahn zu brechen. Nochmals zeigt sich bulgarischer Mut und zäher Wille in glänzendem Licht. Aber was nützt der Heldenmut am Doiransee, wenn in der Richtung auf Gradsko Mutlosigkeit herrscht, ja vielleicht noch Schlimmeres als Mutlosigkeit.

In den dortigen Depots merkt man nichts davon, daß die bulgarischen Armeen an der Front irgend etwas entbehren mußten. Jetzt fällt alles der bulgarischen Vernichtung anheim oder wird Beute des Feindes. Nicht nur in Gradsko sondern auch anderwärts verfügt Bulgarien noch über reiche Bestände.

Es erscheint unbegreiflich, daß die bulgarischen Führer diese drohende Gefahr nicht erkennen sollten, daß sie nicht alles daran setzen würden, ein namenloses Unheil für die Masse des Heeres abzuwenden. Im Gegensatz zu den bulgarischen Armeen südlich von Gradsko kämpfen die bulgarischen Truppen zwischen dem Wardar und dem Doiransee seit dem 18. September mit größter Erbitterung.