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Beide waren stolz und unbeugsam; keines wollte nachgeben, und schließlich verbot Akka dem Adler geradezu, sich in ihrer Nähe sehen zu lassen, ja, sie war so böse auf ihn, daß in Akkas Nähe niemand seinen Namen auch nur auszusprechen wagte. Von dieser Stunde an zog Gorgo im Lande umher, einsam und von allen gemieden, wie alle großen Räuber.

Ganz allmählich hatten sie die Mündung des Flusses erreicht, und nun lag der Bottnische Meerbusen vor ihnen. Aber Gorgo flog nicht geradeaus, sondern in nördlicher Richtung dem Ufer entlang.

Bald war die Schar der Wildgänse von einem Schwarm neugieriger Vögel umringt, die ihre Verwunderung laut kundgaben. Akka gebot ihnen Schweigen, aber es war nicht möglich, so viele böse Zungen im Zaum zu halten. »Warum nennen sie mich einen Adlerfragte Gorgo unaufhörlich, und er wurde immer hitziger. »Können sie denn nicht sehen, daß ich eine Wildgans bin?

Auf dem ganzen Berge war nun Leben und Bewegung, und an diesem Tage hatte der Junge so viel zu sehen, daß er sich keinen Augenblick langweilte. Der große Tag des Waldes Auf dem breiten Gebirgsrücken, wo der Junge von Gorgo zurückgelassen worden war, hatte vor ungefähr zehn Jahren ein Waldbrand gewütet.

»Das hast du gut gemacht, Gorgosagte Akka. »Ich hatte eigentlich gedacht, du würdest den Ort unsrer Zusammenkunft nicht vor uns erreichen können. Hast du schon lange gewartet

Gorgo ließ sich eine kurze Strecke von der Sennhütte entfernt im Walde nieder. »Nun habe ich ausgeführt, was ich übernommen hattesagte er und warf den Kopf stolz zurück. »Jetzt mußt du sehen, daß du mit dem Manne sprichst. Ich werde mich inzwischen auf jenen dichten Tannenwipfel dort setzen und auf dich wartenDie Neujahrsnacht der Tiere

»Deine Flügel sind zu groß geworden, während du droben auf dem Felsenvorsprung lagst, und vor denen fürchten sich die kleinen Tieresagte Akka. »Aber du brauchst dich nicht darüber zu grämen, es wird doch ein rechter Vogel aus dirNachdem Gorgo fliegen gelernt hatte, lernte er auch ganz von selbst, Fische und Frösche zu fangen, aber bald begann er auch darüber nachzugrübeln.

Nachdem Gorgo mit dem Jungen eine Strecke weit in die nördlich sich hinziehende Waldgegend hineingeflogen war, ließ sich Gorgo ganz oben auf dem Gipfel eines kahlen Felsen nieder, und als der Junge auf den Boden hinuntergesprungen war, sagte der Adler: »Es gibt hier im Walde allerlei Leckerbissen für dich, und ich selbst kann die drückenden Gedanken an die Gefangenschaft gewiß nicht los werden und mich nicht so recht frei fühlen, bis ich wieder auf der Jagd gewesen bin.

»Nein, das war gar nicht richtig gedachtsagte Akka. »Man kann über die Adler denken, wie man will; aber sie sind stolzer und freiheitsliebender als andre Tiere, und es ist sehr unrecht, wenn sie in Gefangenschaft gehalten werden. Weißt du, was ich dir vorschlagen möchte? Sobald du ausgeruht hast, reisen wir beide hinunter zu dem großen Vogelgefängnis und befreien Gorgo

Als der Junge dies sagte, streckten Akka und die andern Wildgänse die Hälse gerade in die Höhe und saugten mit halbgeöffnetem Schnabel schweigend die Luft ein. »Das ist etwas, woran ich noch gar nicht gedacht habesagte Akka, nachdem sie sich wieder gefaßt hatte. »Aber bevor du irgend einen Entschluß faßt, wollen wir hören, was Gorgo zu berichten hat. Ich muß dir nämlich noch etwas sagen.