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Ein Traum war's, der mich bewog, ein Gnadengesuch einzugeben und an einen günstigen Erfolg desselben zu glauben.

Es spendete mir, als ob es mich für alles Leid entschädigen wolle, eine reiche, hochwillkommene Gabe: Ich wurde begnadigt. Die Direktion hatte für mich ein Gnadengesuch eingereicht, auf welches ich ein volles Jahr meiner Strafzeit erlassen bekam.

Viertes Kapitel Zu Beginn des Jahres 1873 ward dem Gnadengesuch Hugo Weinschenks vom Senate stattgegeben und der ehemalige Direktor ein halbes Jahr vor Ablauf der ihm zugemessenen Strafzeit auf freien Fuß gesetzt.

Frau Antonie hatte bei Tische über Hugo Weinschenk gesprochen, dessen Gemütszustand äußerst traurig sein sollte, und dann war die Frage erörtert worden, wann man wohl, mit einiger Aussicht auf Erfolg, dem Senate ein Gnadengesuch werde einreichen können. Nun hatten sich die drei Verwandten im Wohnzimmer um den runden Mitteltisch unter der großen Gaslampe niedergelassen. Gerda Buddenbrook und ihre Schwägerin saßen, mit Handarbeiten beschäftigt, einander gegenüber. Die Senatorin hielt ihr schönes weißes Gesicht über eine Seidenstickerei gebeugt, daß ihr schweres Haar, vom Lichte beschienen, dunkel zu erglühen schien, und Frau Permaneder, den Klemmer gänzlich schief und zweckwidrig auf der Nase, befestigte mit sorglichen Fingern eine große, wunderbar rote Atlasschleife an einem winzigen gelben Körbchen. Das wurde ein Geburtstagsgeschenk für irgendeine Bekannte. Der Senator aber saß seitwärts vom Tische in einem breiten Polsterfauteuil mit schräger Rückenlehne und las mit gekreuzten Beinen die Zeitung, während er dann und wann den Rauch seiner russischen Zigarette einzog und ihn als einen hellgrauen Strom durch den Schnurrbart wieder ausatmete