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Denn dies war gänzlich wider die Ordnung und wider den Strich zu Seldwyl, daß da einer wie vom Himmel geschneit als ein gemachter Mann und General herkommen sollte gerade in dem Alter, wo man zu Seldwyl sonst fertig war. Was wollte der denn nun beginnen? Wollte er wirklich am Orte bleiben, ohne ein Herabgekommener zu sein die übrige Zeit seines Lebens hindurch, besonders wenn er etwa alt würde?

Ich gehe durchaus mit den Vorschriften, die hier immer noch gelten, einig, wenn sie befehlen, daß die Augen des Zöglings und Lebenslehrlings glänzen müssen vor Munterkeit und gutem Willen. Ja, Augen müssen Festigkeit der Seele ausstrahlen. Ich verachte Tränen, und doch habe ich geweint. Allerdings mehr innerlich, aber das ist vielleicht gerade das Schauderhafteste. Fräulein Benjamenta sagte zu mir: »Jakob, ich sterbe, weil ich keine Liebe gefunden habe. Das Herz, das kein Würdiger zu besitzen, zu verwunden begehrt hat, es stirbt jetzt. Ich sage dir adieu, Jakob, schon jetzt. Ihr Knaben, Kraus, du und die andern, ihr werdet dann ein Lied singen am Bett, in dem ich liegen werde. Klagen werdet ihr, leise klagen. Und jeder von euch, ich weiß es, wird eine frische, vielleicht gar vom Naturtau noch feuchte Blume auf das Laken legen. Laß mich dich, junges Menschenherz, ganz ins geschwisterliche, ins lächelnde Vertrauen ziehen. Ja, dir, Jakob, etwas anzuvertrauen, das ist so natürlich, denn man meint, du, der du so aussiehst wie jetzt, du müßtest für alles und jedes, selbst für das Unsagbare und Unhörbare, ein Ohr, eine horchende Brust, ein Auge, eine Seele und ein mitleidendes, mitempfindendes Verständnis haben. Ich gehe am Unverständnis derjenigen, die mich hätten sehen und fassen sollen, am Wahn der Vorsichtigen und Klugen, und an der Lieblosigkeit des Zauderns und des Nicht-recht-mögens zugrunde. Man glaubte mich eines Tages zu lieben, und mich zu haben zu wünschen, doch man zauderte, man ließ mich stehen, und auch ich zauderte, aber ich bin ja ein Mädchen, ich mußte zaudern, ich durfte und sollte es. Ah, wie hat mich die Untreue betrogen, wie haben mich Leerheit und Fühllosigkeit eines Herzens gepeinigt, an das ich glaubte, weil ich glaubte, es sei voll von echten, drängenden Gefühlen. Etwas, das überlegen und unterscheiden kann, ist kein Gefühl. Ich spreche zu dir von dem Mann, an den anmutige süße Träume mich glauben, unbedenklich glauben hießen. Ich kann dir nicht alles sagen. Laß mich lieber schweigen. O das Vernichtende, das mich tötet, Jakob. Die Trostlosigkeiten alle, die mich brechen! Doch genug. Sage, hast du mich lieb, wie junge Brüder Schwestern lieb haben? Schon gut. Jakob, nicht wahr, es ist alles ganz gut, so wie es ist? Nein, nicht wahr, wir beide, wir wollen nicht grollen, nicht zweifeln? Und nicht wahr, nie wieder irgend etwas zu begehren haben, ist schön? Oder nicht? Ja, ja doch. Das ist schön. Komm' und laß mich dich küssen, ein einziges unschuldiges Mal. Sei weich. Ich weiß, du weinst nicht gern, aber jetzt laß uns ein wenig zusammen weinen. Und ganz still jetzt, ganz stillSie fügte nichts mehr hinzu. Es war, als wenn sie vieles noch hätte sagen wollen, doch als wenn sie für ihre Empfindungen keine Worte mehr fände. Draußen im Hof schneite es in nassen großen Flocken. Das erinnerte mich an den Schloßhof, an die innern Gemächer, wo es ebenfalls in nassen großen Flocken geschneit hatte. Die innern Gemächer! Und ich dachte mir immer, Fräulein Benjamenta sei die Herrin dieser innern Gemächer. Ich habe sie mir immer als zarte Prinzessin gedacht. Und jetzt? Fräulein Benjamenta ist ein leidender feiner weiblicher Mensch. Keine Prinzessin. Sie wird also eines Tages da drinnen im Bett liegen. Der Mund wird starr sein, und um die leblose Stirne werden sich die Haare trügerisch kräuseln. Doch wozu sich das ausmalen? Jetzt gehe ich zum Vorsteher. Er hat mir sagen lassen, ich solle zu ihm kommen. Auf der einen Seite eine Mädchenklage und -leiche, auf der andern Seite ihr Bruder, der noch gar nicht gelebt zu haben scheint. Ja, Benjamenta kommt mir wie ein ausgehungerter, eingesperrter Tiger vor. Und wie? Ich, ich begebe mich in den gähnenden Rachen hinein? Nur hinein! Mag er seinen Mut kühlen an einem wehrlosen Zögling. Ich stehe ihm zur Verfügung. Ich fürchte ihn, und zugleich ist etwas in mir, das ihn auslacht. Außerdem ist er mir ja noch die Erzählung seiner Lebensgeschichte schuldig. Er hat mir das fest versprochen, und ich werde ihn daran zu erinnern wissen. Ja, so kommt er mir vor: noch gar nicht gelebt hat er. Will er sich jetzt etwa an mir ausleben? Nennt er etwa gar Verbrechenausüben Ausleben? Das wäre dumm, sehr dumm, und gefährlich. Aber es zwingt mich! Ich muß zu diesem Menschen hineingehen. Eine Seelengewalt, die ich nicht verstehe, nötigt mich, ihn immer wieder von neuem aushorchen, ausforschen zu gehen. Mag mich der Vorsteher fressen, mit andern Worten, mir Leid und Schmach antun. Jedenfalls bin ich dann an etwas Großherzigem zugrunde gegangen. Hinein jetzt ins Kontor. Die arme Lehrerin!

Es wäre schwer zu sagen, wie die Kinder in Wirklichkeit ausgesehen hätten; aber als Nils Holgersson die Knaben und die Mädchen von oben herab betrachtete, meinte er, noch nie so viele schöne junge Menschenkinder beisammen gesehen zu haben. »Ich glaube nicht, daß es in des Königs Schloß schönere Prinzen und Prinzessinnen geben kannsagte er vor sich hin. Es hatte in der Tat tüchtig geschneit.

Wo aber war denn sein Pferd? Er hörte es über sich wiehern; und als er aufblickte, sah er es hängen an der Spitze des Kirch-Turmes. Nun war alles klar: Gestern hatte es so viel geschneit, daß der Schnee bis über die Häuser und bis über die Turm-Spitze gekommen war, und was er für einen Pfahl angesehen hatte, das war das obere Ende des Kirch-Turmes.

Um die Almhütte lag der Schnee so hoch, daß es anzusehen war, als ständen die Fenster auf dem flachen Boden, denn weiter unten war von der ganzen Hütte gar nichts zu sehen, auch die Haustür war völlig verschwunden. Wäre der Almöhi noch oben gewesen, so hätte er dasselbe tun müssen, was der Peter täglich ausführen mußte, weil es gewöhnlich über Nacht wieder geschneit hatte.

Hinter den Birken über den Rasen huschen drei Hasen an uns vorbei, Springen über Busch und Dorn, wollen ins junggrüne Winterkorn, hocken da, locken sich da, laufen kreuz, laufen quer, hin und her, als gäb's in der Welt keine Schrotflinte mehr. Warte, in der Weihnachtszeit kommen die drei Hasen ins Haus geschneit.

In einer fruchtbaren Fläche ein lang und breites weißes Gebäude und ein breiter hoher Felsrücken dahinter. Nun geht es hinauf zum Kochelsee; noch höher ins Gebirge zum Walchensee. Hier begrüßte ich die ersten beschneiten Gipfel, und auf meine Verwunderung, schon so nahe bei den Schneebergen zu sein, vernahm ich, daß es gestern in dieser Gegend gedonnert, geblitzt und auf den Bergen geschneit habe.

Während der Nacht hatte es geschneit, ja es schneite noch immer, die ganze Luft war voll von weißen Flocken, und solange sie herunterfielen, sah es fast aus, als seien es lauter Flügel von erfrorenen Schmetterlingen. Auf dem See lag der Schnee mehrere Zentimeter tief, die Ufer schimmerten ganz weiß, und die Wildgänse sahen wie kleine Schneewehen aus, soviel Schnee hatten sie auf dem Rücken.

Diesem Mann hat es in 117 Jahren manchmal auf den Hut geschneit, und er kann wohl von manchem Grabe sagen, wer darin liegt. In seinem losten Jahr, wenn andere bald ans Sterben denken, hat er zum ersten Mal geheiratet und vier Kinder gezeugt. Im 86sten Jahr nahm er die zweite Frau und zeugte mit ihr sechs Kinder. Aber von allen ist nur noch ein Sohn aus der ersten Ehe am Leben.

=Schlüssel=, m. -s, key. =Schmerz=, m. Schmerzen, pain, sorrow, grief. =Schmied=, m. -es, Schmiede, blacksmith. =schneiden=, imp. schnitt, p.p. geschnitten, to cut. =schneien=, imp. schneite, p.p. geschneit, to snow. =schneit=, see schneien. =schnell=, -e, -em, -en, -er, -es, quick, quickly, fast. =Schnelle=, f., p.