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Nachher schrumpft die ganze Gattung zusammen zur Komik der "gerechten Schadenfreude". Die rote Nase zum Beispiel missfällt, weil sie unseren "ideellen Normen" widerspricht. Betrachten wir sie aber als verdiente Strafe der Unmässigkeit, so befriedigt diese Ideenverbindung unser Gerechtigkeitsgefühl. Und aus Beidem zusammen ergiebt sich das Gefühl der Komik. Diese Erklärung ist ohne Zweifel falsch.

Denn dieses Volk lebte seit jeher mehr auf dem Wasser wie auf dem Festlande. Seeleute und Fischer waren es, die in ihrem Leben mehr Wasser und Himmel schauten als festes Land. Ein freies Gemüt, eine klare und unbefangene Beurteilung der Dinge und ein ungetrübtes Gerechtigkeitsgefühl war ihnen stets eigen gewesen. Sie entzogen sich nicht dem Kultureinfluss ihrer italienischen Schutzherren.

Wie überall mußte auch hier nach kurzem Besitze der schwächere Theil, der Oranje-Freistaat, aus dem Felde weichen; er erklärte sich dennoch für den allein rechtmäßigen Besitzer, und alle Versuche Englands, zwischen der neuen Provinz und der Republik, die, civilisirten Grenzstaaten zum gemeinschaftlichen Wohle gereichenden Gesetze anerkannt zu sehen, blieben fruchtlos, bis das mächtige England, ob als »großmüthiger« Nachbar oder dem »Gerechtigkeitsgefühl« folgend, jedweden Anspruch des Freistaates auf den Landstrich Griqualand-West mit 90.000 £ St. ablöste, und sich nebenbei verpflichtete, weitere 15.000 £ St. zum Ausbau einer Bahn beizusteuern, welche den Anschluß des Freistaates an eine der Eisenbahnen in der östlichen Cap-Colonie herstellen sollte.

Dieser pathologische Haßausbruch ist nur aus Kleist's empörten und verwundetem Gerechtigkeitsgefühl zu verstehen. Auch sein Michael Kohlhaas, der Held der gewaltigsten deutschen Novelle, wird aus verletztem Rechtsgefühl zum Mörder.

Ist sie durch unser natürliches Gefühl gerichtet, als eine, die nicht verdient, weiterzuleben? Haben wir, wenn sie ihrem schrecklichen Schicksal verfällt, das Bewußtsein, ihr sei recht geschehen und weiter nichts, und ist es dieses Bewußtsein, ist es dies befriedigte "Gerechtigkeitsgefühl", aus dem wir den erhabenen Genuß schöpfen, den uns die Tragödie gewährt?

Diederichs Gerechtigkeitsgefühl, das sich zu seinen Gunsten noch eben so kräftig geäußert hatte, schwieg vor den Ansprüchen des anderendie man freilich nicht einfach außer acht lassen durfte, dafür war Wolfgangs Vater eine viel zu achtunggebietende Persönlichkeit. Der alte Herr Buck trug keinen steifen Kragen, sondern eine weißseidene Halsbinde und darüber einen großen weißen Knebelbart.

Wir empfinden nämlich über die eitle Frau eine gewisse sittliche Entrüstung und gönnen ihr nun die Blamage, welche ihr durch die Aeusserung der Tochter bereitet wird, als eine wohlverdiente; unser Gerechtigkeitsgefühl wird dadurch befriedigt.

Oder ich lese in der Geschichte, L. Junius Brutus habe seine eigenen Söhne hinrichten lassen, um seiner Pflicht zu genügen. In beiden Fällen missfällt die That an sich; sie gefällt zugleich, wenn wir sie im Zusammenhang mit dem zu Grunde liegenden Motiv betrachten. Sie befriedigt insofern nicht unser Gerechtigkeitsgefühl, aber andere sittliche "Normen". Darum ist doch von Komik keine Rede.

Als er sie nun verloren sah, für sich wie für die Welt verloren, der Erniedrigung und den Entbehrungen preisgegeben, welche der jahrelange Aufenthalt in Sibirien mit sich bringen mußte, war sein Schmerz so groß, das Gerechtigkeitsgefühl in ihm so tief beleidigt, daß die Fundamente seines Daseins wankten, und er eine Ordnung nicht mehr anerkennen wollte, der er sich bis zu dieser Stunde bereitwillig gefügt hatte.

Seitdem sie »Die Ehre« und »Sodoms Ende« gesehen hatte, schien sie von dem Eindruck ganz beherrscht zu sein und schwankte zwischen der Empörung, die die traditionelle Auffassung von dem, was sich schickt, ihr auspreßte, und zwischen der Anerkennung, zu der ihr Gerechtigkeitsgefühl sie zwang.