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Ich fürchte den Tod nicht,“ sagte der alte Mann stolz. „Ich habe das Leben getragen und es ist schlimmer zu tragen als der Tod. Allen Reichthum und alle Macht habe ich gehabt. Und ich war ein Sklave, ärmer wie der ärmste Tagelöhner. Der Tag, da ich vor meinem Hause stand und Kohl pflanzte, war mein glücklichster Tag. Kaiser und Könige habe ich gekannt.

Claudio. Laßt mich meine Schwester um Verzeihung bitten. Die Liebe zum Leben ist mir so vergangen, daß ich froh seyn werde, davon los zu kommen. Herzog. Gehabt euch wohl. Kerkermeister, ein Wort mit euch. Kerkermeister. Was ist euer Wille, Vater? Herzog.

Trine hatte sonst immer die tüchtigsten und schönsten Leute gehabt, aber die konnten es jetzt in ihrem Hause nicht aushalten; sie zogen weg, und sie konnte zuletzt nichts als Hack und Mack in ihren Dienst bekommen, und auch die blieben nicht lange, und fast jeden Monat hatte sie frische Leute. Alle Welt glaubte nun einmal, Trine sei eine Hexe, und keiner wollte mit ihr zu tun haben.

Wer sagt dir, daß du noch etwas sein solltest? Siehst du, Falsche, auf welchem Kaltsinn ich dir begegnen muß. Wärest du ganz nur Liebe für mich, wann hättest du Zeit gehabt, eine Vergleichung zu machen? Wenn ich bei dir bin, zerschmilzt meine Vernunft in einen Blick in einen Traum von dir, wenn ich weg bin, und du hast noch eine Klugheit neben deiner Liebe? Schäme dich!

REBEKKA. Es ist nicht viel mehr, Lieber. Nur dies eine noch, daß dann die Liebe kam. Jene große entsagende Liebe, die sich mit dem Zusammenleben begnügt; derart, wie es zwischen uns beiden war. ROSMER. O, hätt ich von alldem nur die leiseste Ahnung gehabt! REBEKKA. Wie es ist, so ist es am besten. Gestern, als du mich fragtest, ob ich dein Weib werden wollte, da jubelt es in mir auf

Als später der Doktor auf seiner Stube noch allerlei Vorbereitungen für den folgenden Tag traf, saßen Mutter und Tante wie gewöhnlich beim großen Flickkorb zusammen, besprachen die Ereignisse des Tages und erzählten sich gegenseitig alle Erlebnisse, die sie heute mit den Kindern gehabt, und alle Beobachtungen, die sie an ihnen gemacht hatten.

In demselben Sommer begann die Mutter, ihn lesen zu lehren. Bücher hatte er schon lange gehabt, und er hatte viel darüber nachgedacht, wie es wohl zugehn würde, wenn auch sie zu sprechen anfingen. Nun wurden die Buchstaben zu Tieren, Vögeln und zu allem, was da kreucht und fleugt.

Ich glaube, es läßt sich nicht anders sagen. Ich bin diesen Versuchungen erlegen, und das hat gewisse Veränderungen zur Folge gehabt, wenn nicht in meinem Charakter, so doch in meiner Weltanschauung, jedenfalls in meinem Leben.

Versuch's!“ warf sie tonlos hin, und Tankred, immer nur mit dieser einen Angelegenheit beschäftigt, übersah ihr Wesen, schob es auf die mit ihrem körperlichen Zustand zusammenhängende Unberechenbarkeit der Stimmung, von der er schon mehrfach Proben gehabt, und eilte hinauf.

Wir haben in den vorstehenden Ausführungen wenig Gelegenheit gehabt zu zeigen, daß die Tatsachen der Völkerpsychologie durch die Anwendung der psychoanalytischen Betrachtung in neuem Verständnis gesehen werden können, denn die Inzestscheu der Wilden ist längst als solche erkannt worden und bedarf keiner weiteren Deutung. Was wir zu ihrer Würdigung hinzufügen können, ist die Aussage, sie sei ein exquisit infantiler Zug und eine auffällige Übereinstimmung mit dem seelischen Leben des Neurotikers. Die Psychoanalyse hat uns gelehrt, daß die erste sexuelle Objektwahl des Knaben eine inzestuöse ist, den verpönten Objekten, Mutter und Schwester, gilt, und hat uns auch die Wege kennen gelehrt, auf denen sich der Heranwachsende von der Anziehung des Inzests frei macht. Der Neurotiker repräsentiert uns aber regelmäßig ein Stück des psychischen Infantilismus, er hat es entweder nicht vermocht, sich von den kindlichen Verhältnissen der Psychosexualität zu befreien, oder er ist zu ihnen zurückgekehrt. (Entwicklungshemmung und Regression.) In seinem unbewußten Seelenleben spielen darum noch immer oder wiederum die inzestuösen Fixierungen der Libido eine Hauptrolle. Wir sind dahin gekommen, das vom Inzestverlangen beherrschte Verhältnis zu den Eltern für den Kernkomplex der Neurose zu erklären. Die Aufdeckung dieser Bedeutung des Inzests für die Neurose stößt natürlich auf den allgemeinsten Unglauben der Erwachsenen und Normalen; dieselbe Ablehnung wird z.