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Er musste immer an das Gesicht des jungen Mannes denken, wenn er ihm ein Schiffstau zwischen die Zähne schieben würde. Er durfte ihn zuletzt gar nicht mehr ansehen. Als die Gesellschaft sich wieder ins Schloss begab, empfahl Randers sich. Die Geschwister lachten ihm zu viel. Und er mochte keine Mustermenschen leiden. Niemand bat ihn zu bleiben, auch Fides nicht. Er war also überflüssig.

Am besten wäre es, er schriebe es ihr von Hamburg aus. Und so lange sollte er schauspielern? Lügen? Müde und abgespannt, durchnässt und beschmutzt kam er wieder im Schloss an. Fides war in ihrem Zimmer, beschäftigt, mit der Zofe die letzten Koffer und Schachteln zu packen, der Graf in seinem Arbeitskabinett zu einer letzten geschäftlichen Unterredung mit dem Verwalter.

Aber sie eilte an ihm vorüber, liess sich auf die Bank fallen, legte den Kopf auf den Tisch, und das Gesicht in beide Hände drückend, weinte sie krampfhaft. "Fides!" Er kniete neben ihr, zitternd, bebend vor Erregung, suchte ihre Hand, erhob sich wieder und sprach, über sie hingebeugt, auf sie ein. "Nein, nein, o nicht," stammelte er. "Was ist dies alles Komtesse.

"Fieberträume," rief er. "Quälen Sie mich nicht so," sagte sie leise. Da liess er ihre Hand los. "Ich habe Sie so sehr, sehr lieb, Helga," sagte er vom Fenster her. Eine heisse Welle überflutete für einen Augenblick ihr Gesicht. "Sie hatten auch Fides sehr lieb. Und Sie werden noch manche sehr lieb haben." "Nie." "Kennen Sie sich so schlecht?" "Helga, nun quälen Sie mich."

Fides hatte ein Vergnügen daran, von Fenster zu Fenster zu gehen und die See einmal blutrot, einmal ockergelb und einmal ganz grün zu sehen. Sie wollte das alles noch einmal geniessen, denn es war das letzte Mal, dass sie es in diesem Jahre sah. Der Herbst war da und mit ihm der Umzug in die Stadt. Sie freue sich gar nicht so darauf wie sonst, sagte sie.

Er sprach hauptsächlich zu Randers und schien ihn für einen grossen Kenner zu halten. Randers musste sehr vorsichtig sein, wenn er sich nicht blossstellen wollte. Einmal wollte er sagen: "Ich verstehe so viel nicht davon." Und er hätte es auch gesagt, wenn Fides nicht dabei gewesen.

"Ich reise überhaupt zu meiner Erholung oder Zerstreuung, was ja oft dasselbe ist." "Der Herr Doktor schwärmt für die See," sagte Fides. "Die haben Sie ja erster Hand hier," meinte das Fräulein. Wie gewöhnlich sie sich ausdrückt, dachte Randers. Und ihre Stimme klingt wie eine verrostete Schiffsglocke. "Sie sind mit dem Segelboot gekommen, gnädiges Fräulein?" "Ja, haben Sie es gesehen?"

Er hatte seinen Rock zugeknöpft und das Sturmband unters Kinn gezogen, so scharf wehte hier der Wind. Manchmal blieben sie stehen und drehten den Rücken gegen den Wind, um sich besser verstehen zu können. Fides fröstelte ein wenig, wie sie sagte; wenn sich die Schatten über das Feld legten, war schon ein herbstlicher Ton in der Luft. Beim Pavillon war es sehr zugig, und sie gingen hinein.

Als sie sich jedoch nach einer peinlichen Pause umwandte, erschrak er über die Blässe ihres Gesichts und den fast harten Ausdruck der Augen. Und plötzlich war es unter seinen besorgten, fragenden Blicken? eine tiefe Röte überflutete sie, ihre Blicke wurden unsicher, hilflos; sie schlug die Hände vors Gesicht, und mit gepresster Stimme sagte sie leise: "Warum quälen Sie mich so?" "Fides!" rief er.

Und er antwortete mit ernsthaften und langen Auseinandersetzungen über die Ehe, eine Ehe, auf die sich nur ein ganz vorurteilsloses, aristokratisches Weib einlassen würde. Er glaube dieses Weib in Fides gefunden zu haben, aber er dächte zu aristokratisch, um ihr eine Mesalliance zuzumuten. Und so wie sich eine wirkliche Gefahr zeige, würde er abreisen.