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Der Fremden sind hier zu viel gewesen von vorn herein, und es ist nicht wahrscheinlich daß ich ihnen jetzt das Wort reden sollte. Was der Ferani dabei für ein Recht hat uns regieren zu wollen? – dasselbe Recht das sich der Hai nimmt, wenn er in unsere Binnenriffe kommt – nur daß sich der Haifisch schämt, wenn er von Menschen dabei erwischt wird, und wieder zurückgeht – und der Ferani nicht.
Lautes Sprechen auf der Verandah drang von dort herein, und die Eïnanas, die bis jetzt draußen herum gestanden, schlichen leise in's Zimmer, während Eine von ihnen die Ankunft des »Ferani ~Me-re-hu~« mit Tati dem Häuptling meldete.
»Wi–wi?« sagte René, der diesen Ausdruck noch nicht kannte, erstaunt – »was Wi–wi? – nicht Wi–wi – ~frenchman~ – ~français~ – ~ferani~ –« denn diesen Ausdruck hatte ihn schon Adolph gelehrt. »~Es–es~« nickte der Kleine schmunzelnd – »~Fe–ra–ni~ – ~Wi–wi~« – »Was zum Henker will er denn mit dem Wi–wi?« – dachte René – »das muß ein besonderer Dialekt für den Namen sein.«
Auf Tati, auf Paofai, ich glaube die Richter sollen vor Gericht, denn wir sind Alle aufgefordert zu erscheinen.« »Und gilt es wirklich dem Vertrag, den wir mit dem Ferani abgeschlossen?« frug Tati finster.
»Weißer Mann,« sagte indessen der kleine Mitonare, aber wenigstens die Hälfte seiner Rede im Tahitischen oder doch solchen Worten die recht gut tahitisch sein konnten – »weißer Mann kommt her und findet Brodfrucht und Fleisch und Bananen und Cocosnüsse, Yam und Kartoffeln, und Mitonare ist freundlich mit ihm; zeigt ihm Diplom und andere Sachen, und thut gar nicht als ob Fremder ~Ferani~ wäre und an keinen Gott glaubte – und weißer Mann hat Schutz hier vor anderen weißen Männern. ~Tane~ ~tane Atiu~ sind freundlicher gegen ihn als Leute von seiner eigenen Farbe, und was thut ~Ferani~? – geht hin und macht kleines Mädchen von Mitonare unglücklich – schwatzt ihr allerlei tolles Zeug vor – aber ~Pu-de-ni-a~ ist nicht wie viele andere Mädchen auf der Insel und auf Tahiti. – ~Ferani~ kann Mädchen genug bekommen – puh – so viel, aber nicht ~Pu-de-ni-a~. ~Ferani~ geht nachher weg und ~Pu-de-ni-a~ sitzt – gutes Kind und weint und ist nicht mehr glücklich und alte Mann Mitonare ~O-no-so-no~ weint weil er ~Pu-de-ni-a~ weinen sieht. ~Ferani~ sollte sich etwas schämen und wenn ~Ferani~ auch kein Christ wäre, könnte er doch darum immer thun was recht wäre – sie wären auch früher keine Christen, nein, schreckliche Heiden gewesen, die sich tättowirt und nach einer Trommel, und nach dem Rauschen der Brandung getanzt hätten, ja sie hätten sogar ganzen kleinen, winzig kleinen Gott angebetet – aber darum hätten sie doch thun können was recht wäre – und es auch gethan, wenn sein Vater auch jetzt in der Hölle dafür wäre.«
Unsere Berge sind hoch, unsere Schluchten steil, und daß unsere jungen Leute kämpfen können haben sie in früheren Schlachten bewiesen; aber wie die Religion unsere Familien entzweite, und den Bruder gegen den Bruder in den Kampf rief, so hat ein Mißverständniß jetzt vielleicht auch die Stämme selber einander entfremdet, und Pomare wird nimmer die Hand zurückstoßen, die sich ihr freundlich entgegenstreckt nur der Drohung kann ich nicht weichen, vielleicht weil ich eine Frau bin, und mache Du mir denn Vorschläge, wie wir am Besten einig und friedlich zusammen stehen, ohne aber auch dem Ferani einen Rang zu gönnen der ihm nicht gebührt, den ich nicht von ihm gefordert habe unser Beschützer zu sein.«
Der Angstschweiß stand ihm auf der Stirn, aber die ganze Sache kam nach und nach zu Tage, und erst als er mit sämmtlichen Factas geendet hatte, fing er an den jungen ~Ferani~ zu loben, der ein wahres Muster von einem Menschen sei und sogar als ~Ferani~ in seine Kirche gekommen wäre – und so andächtig zugehört hätte, als ob er jedes Wort davon verstände.
»Böse Ferani ist bei Mitonares gewesen,« sagte da das Mädchen leise und schnell »hat sich gezankt mit Mitonares und kommt jetzt zornig und bös zu Pomare.« Ein verächtliches Lächeln zuckte um Pomares Lippen, daß die Eïnana den Ferani fürchtete, aber die Botschaft selber beunruhigte sie doch.
»Aber wie kann ich's hindern?« sagte Pomare unschlüssig »Ihr wilden Männer selber habt mich in ihre Hände gegeben, mit Euerem Zorn und Ehrgeiz, und ich will mich dem Ferani nicht beugen.« »Und wer sagt daß Du es sollst?« rief Tati schnell »aber eben so wenig der Flagge der Beretanier.« »Die frommen Männer künden das Wort Gottes, nicht Beretaniens,« entgegnete Pomare.
Utami schüttelte ernst mit dem Kopf und sagte finster: »Zu spät – zu spät! – ein großer Theil der Unseren hängt dem neuen Gotte an, und die Missionaire haben dafür gesorgt daß ihr Wohl von der Anbetung jenes nicht getrennt werden konnte – sie stehen zu fest, während die Englischen Schiffe unsere Küsten verwüsten und unsere Fruchtbäume niederschmettern würden, ihrem Gotte Seelen zu gewinnen, wie sie dann sagten. – Ich fürchte wir haben uns selber Schaden gethan, als wir dem Ferani die Hand boten und bei ihm Hülfe zu finden hofften gegen den geistlichen Stolz.«