United States or Tanzania ? Vote for the TOP Country of the Week !


Das alles hatte der Excellenzherr eigenhändig so verfügt; war im Grunde hoch erfreut, daß die Brigade nach drei übermächtigen Infanterieangriffen immer noch standhielt. Aber nun lag da eine Meldung vor ihm, die allen soldatischen Traditionen widersprach, und den schon verebbten Sturm jäh neu entfesselte.

Der Journalist lauschte andächtig und warf nur ab und zu ein kurzes Stichwort zu Papier. Die Hauptsache war ja doch das Auftreten des Gewaltigen, seine Art zu reden, seine Gesten zu beobachten; seine Persönlichkeit in wenigen, markanten Zügen einzufangen. Der Excellenzherr legte, nachdem er seine Rede geschlossen, den Feldherrn gleichsam ab, wandelte sich aus dem Sieger von * zum Weltmann.

Fest in seinen Kragen gehüllt, saß der Excellenzherr nachdenklich im Wagen, und ließ, wie immer um diese Zeit, alle Ereignisse des Tages noch einmal an sich vorbeiziehen. Auch der Journalist fiel ihm wieder ein und seine tolpatschige Frage: Für wann hoffen Excellenz auf den Frieden. »Hoffen?« . . . War das zum Glauben, daß so ein Mensch, der doch schon was Besseres sein mußte in seinem Beruf, sonst hätte er kein Empfehlungsschreiben aus dem Hauptquartier mitgebracht, mit einer solchen Ahnungslosigkeit jedem soldatischen Gefühle gegenüberstand? Auf den Frieden hoffen? Was hatte denn ein Feldherr vom Frieden Gutes zu erwarten? Konnte denn so ein Zivilist gar nicht begreifen, daß ein kommandierender General eben nur im Krieg wirklich kommandierte und wirklich General war, im Frieden aber nur so was wie ein strenger Herr Lehrer mit goldenem Kragen; ein

Der Journalist stammelte einige Worte der Bewunderung, schlug erwartungsvoll sein Notizbuch auf, eine Reihe von Fragen auf den Lippen. Allein der Excellenzherr ließ ihn gar nicht erst zu Worte kommen. Er hatte sich für derlei Fälle im Laufe der Zeit einige wohlüberlegte, unverfängliche

Unmöglich halten? . . . Unmöglich? . . . Wie eine Fanfare schmetterte der Excellenzherr diesen Satz seinen regungslos dastehenden Herren immer wieder in die Ohren. Unmöglich?! Seit wann hatte sich denn der Oberkommandierende von seinen Abschnittskommandanten darüber belehren zu lassen, was »möglich« war? . . .

Die beiden Unteroffiziere waren abgesprungen und spannten mit raschen Griffen das Dach über den Wagen. Der Excellenzherr hatte sich aufgerichtet, hielt ein Ohr in den Wind und lauschte gespannt. In das Brausen mischte sich ganz deutlich, aber ganz ganz leise, ein dumpfes Brummen, ein hohles, kaum hörbares Pochen, wie das ferne Echo der Holzfäller im Wald. Das Trommelfeuer! . . . .

Mit einem Ruck richtete sich der Excellenzherr auf, und sein Blick bekam einen gespannten Ausdruck, als könnte er, während seine Finger auf der Tischplatte nervös den Takt zum Donauwalzer trommelten, das Trommelfeuer hören, das draußen an der Front wie Sturmwind brüllte. Seine Vorkehrungen waren getroffen: das Menschenreservoir bis zum Überlaufen aufgefüllt!