United States or Paraguay ? Vote for the TOP Country of the Week !


Windt! Windt! Um Gottes Willen! rief die besorgliche Frau. Du machst es zu arg, du beleidigst! Sorge nicht, es ist die Wahrheit! beruhigte Windt und las weiter: »Es war Ihnen so wenig eine Quittung abgefordert, als mir; Alles, was wir schriftlich machten, war die Obligation des Erbherrn für die empfangenen fünfzigtausend Gulden auf Varel.

Der Haushofmeister achtete nicht auf den spöttischen stichelnden Ton des jungen Erbherrn, er schrieb ihn dessen Mangel an Schicklichkeitsgefühl im Benehmen gegen ältere Personen zu und dem Verdruß, durch ihn im Auftrag seiner Gebieterin hierher bemüht worden zu sein, gerade zu einer Zeit, wo einerseits der Graf, der jetzt in Holland wohnte, als persönlicher Freund des Erbstatthalters der Niederlande und dessen Sohnes, des Erbprinzen von Oranien, vollauf mit der Bewaffnung der Niederlande gegen Frankreich beschäftigt war, anderseits die politischen Ereignisse in Frankreich fast alle andern und selbst persönliche Angelegenheiten einzelner Familien zurückdrängten und in Schatten treten ließen.

Die Hand der alten Reichsgräfin erfaßte schützend die Rechte ihres Lieblings, und den durchbohrenden Blick ihrer blitzenden Augen fest auf den Erbherrn richtend, sprach sie zu diesem mit ihrer tiefen Stimme und mit Eiseskälte: Wer bist du, Mensch, daß du es wagst, mit Bastarden um dich zu werfen und mit Pistolen meinem unschuldigen Enkel zu drohen?

Und zu deren Aufsetzung auch ich das Meinige gethan, sprach Windt, um Ihre Hochreichsgräfliche Excellenz die Frau Großmutter zu überzeugen, daß es auf keine längere Verzögerung abgesehen ist von Seiten des regierenden Erbherrn.

Die alte Reichsgräfin suchte dem Gespräch wie den Gedanken ihrer geliebten Verwandten andere Richtung zu geben, und wußte es geschickt so zu lenken, daß auf Ludwig die Rede kam, indem sie erst Windt’s und Doorwerth’s, dann des Erbherrn und seines Vetters William, des Vice-Admirals, der zur Zeit auch ein Gast ihres Hauses war, beiläufig erwähnte, dann seinen Namen nannte, und mit heimlicher Freude sich daran ergötzte, wie bei diesem Klange auf Ottolinens bleiche Wangen ein sanfter Rosenschimmer flog, und die Herzogin ihre Blicke erglühend senkte.

Dem Erbherrn zuckte es bei diesen Worten in der Brust, als brenne ihn plötzlich eine alte Wunde, und er bedurfte einiger Augenblicke, die bittere Empfindung niederzuringen, die in ihm lebendig wurde, während der Gesandte das Wort nahm: Wenn Herr Leonardus van der Valck so treu an Ihnen hängt, Herr Graf, als Sie an ihm, so wird ihm nichts im Wege stehen, uns nach Paris zu begleiten.

Wir haben das Ehrenwort deines Vetters, des Erbherrn, beruhigte ihn Leonardus. Und wenn er außer Stande wäre, es zu halten? fragte Ludwig besorgt. Der Fall kann kommen, versetzte Leonardus: und dennoch bin ich ohne Sorgen, das Geld zu verlieren; im schlimmsten Fall verlörest du es, und das und um dich wäre mir es leid.

Es ist heute unser Geburtstag. – Wenn der Kerl nur verdronken wäre! fügte Philipp mit vollem Ernst hinzu. Auf des gnädigen Herren gutes Wohlsein! Windt erschloß die Brieftasche; sie enthielt der Briefe viele. Mit Freude im Blick rief er aus: Ah! Gott sei Dank, ein Brief vom gnädigen Erbherrn!

In seinem Zimmer angelangt, empfing Ludwig aus Philipp’s Hand einen Brief: er war vom Erbherrn. Ludwig steckte den Brief zu sich und befahl zu satteln. Eine halbe Stunde später sprengte er und Philipp durch das innere Thor aus dem Schlosse, sie ritten den Parkweg.

Den geraden Weg von Kastle Chatsworth, einem Schloß des Herzogs von Devonshire, wo ich jetzt weile, über London nach Hamburg scheue ich; er ist mir zu lang; vielleicht ermittelst du mir einen Ruhepunkt aus, ich werde einen Brief von dir abwarten, auf den ich mich äußerst freue. Möchte ich doch von dir, von Windt und auch über das Geschick meines Vetters, des Erbherrn, gute Nachrichten erhalten.