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Wir wollen miteinander nach Amsterdam und nach dem Haag gehen, dorthin mag Graf Ludwig auch kommen, der Erbherr sitzt nicht mehr in Woerden, sondern ist nach Muiden gebracht worden.

Rufe er den Hausmeister Mack einmal herauf, Jakob, auch Herrn Windt! Was wollen Sie befehlen, gnädige Großmama? fragte der Erbherr, überrascht von diesem Worte. Du sollst es gleich erfahren, gab die Reichsgräfin zur Antwort, und Beide schwiegen wieder. Die beiden gerufenen Haushofmeister traten fast zu gleicher Zeit ein.

Und das scheint der überlangen Rede kurzer Sinn, daß wir gehen sollen! Dem Jüngling erschrak das Herz in der Brust bei dieser harten und heftigen Rede. Wilhelm, ich bitte dich, rief er: wie kannst du solches denken und sagen? Denken? warum nicht? zürnte dagegen der Erbherr. Sagen? warum nicht? Werdet ihr mir Denken und Sagen verbieten oder gar verwehren? Ich lasse mir nichts verwehren!

Der Ton, mit welchem der Erbherr dies sprach, füllte Ottolinens Herz mit Weh, ihre Augen mit Thränen; sie begann leise zu zittern. Du machtest mich machtlos gegen ihn, fuhr der Erbherr fort, ich konnte das Gastrecht nicht verletzen, konnte ihn nicht, wie er an mir verdient, aus dem Hause werfenkonnte aber auch die Größe seiner That nicht so hoch würdigen, wie du.

Der Erbherr hatte sich in einen Sessel geworfen, die Hände vor das Gesicht geschlagen und lange in einer verzweifelten und entsetzlichen Stimmung verharrt.

Mit strengem Blick sah der Erbherr auf Ludwig und auf Angés, er sah in ihr ein schönes, aber ihm doch gänzlich fremdes Gesicht, das machte ihn innerlich froh und er fühlte tief, welch großes Unrecht er in Gedanken gegen zwei ihm verwandte Herzen begangen; der Edelmuth, der ungleich dauerbarer in seinem Charakter lag als seine Schroffheit und Gereiztheit, trieb ihn zu einem raschen Entschluß.

Einige Augenblicke legte sich der Sturm, da drang ein heißerer Schrei herüber vom einsam ragenden Marienthurme; ein Falke, der im Gemäuer sein Nest hatte, schrie so laut und ängstlich. Noch eine bange Viertelstunde und Schloß Kniphausen war erreicht. Der Tag war der 24. November des Jahres 1799. Der Erbherr trat der Reichsgräfin verstört entgegen, es war ein trauriges Wiedersehen.

Aber wenn der Erbherr ankamum keinen Preis hätte er doch hier ihm gegenüberstehen mögen, und deshalb war er von Unruhe erfüllt, die er durch Betrachtung der Gegenstände, die das Zimmer darbot, zu beschwichtigen suchte, da er einsah, daß sie doch nichts in seiner dermaligen Lage ändern könne und werde.

Es war angeordnet, daß eine bedeutende Schutzmannschaft im Kastell Doorwerth verbleibe, welcher aus guten und freundlichen Gründen der Erbherr auch einen Theil seiner Leute zugesellte und sie unter die Befehle von Ludwig und Leonardus stellte.

Aber, bester Herr Windt, Sie sind ja ganz außer sich! entgegnete dem Odemschöpfenden der erstaunte junge Graf. Und an all’ diesem schweren Unheil soll ich die Schuld tragen? War der Erbherr nicht schon vor dem Auftritt mit mir in Harnisch gebracht?