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Er habe bis jetzt geschwiegen, sagte er, und weder Bitten noch Drohungen angewendet, ja nicht einmal eine Andeutung über seine Ansichten oder Wünsche laut werden lassen; jetzt aber sei der entscheidende Augenblick gekommen, wo er seine Absichten offen erklären müsse. Er habe weder das Recht, noch den Wunsch, der Convention Vorschriften zu machen.

Der entscheidende Kampf entspann sich am Kasseler Hofe; noch einmal wurde die kurhessische Handelspolitik verhängnisvoll für das ganze Deutschland. Der Großherzog von Hessen hatte die Berliner Verhandlungen nur gutgeheißen in der bestimmten Erwartung, daß der Kasseler Vetter seinem Beispiel folgen würde.

Alle diese Gedanken versetzten den jungen Mann in eine fieberhafte Unruhe. Er mußte Klarheit in die Verhältnisse bringen, er mußte das entscheidende Wort sprechen, und doch wußte er, daß dieses Wort die beiden Menschen, welche ihm durch die nächsten Bande auf Erden verknüpft waren, mit Schmerz und Bekümmerniß erfüllen würde. So hatte er von einem Tage zum andern die Erklärung hinausgeschoben.

Wer bei »Wissenschaftlichkeit« nur an dasjenige zu denken vermag, was man durch vieljähriges Sitzen in »Bildungsanstalten« sich erwirbt, und der dann diese »Wissenschaftlichkeit« in Gegensatz bringt zu dem Bewußtseinsinhalt des Proletariers, der »nichts gelernt« hat, der mag lächeln. Er lächelt über Schicksal entscheidende Tatsachen des gegenwärtigen Lebens hinweg.

In weiterer Ferne steht auch die Möglichkeit, den Ententeländern die Versorgung mit Rohprodukten und Lebensmitteln bis zu einem unerträglichen Maße zu erschweren oder wenigstens England vor die sein Geschick entscheidende Frage zu stellen: entweder uns die versöhnende Hand zu reichen oder seine Stellung in der Weltwirtschaft zu verlieren.

Diesen beiden Erlebensgruppen steht das Wesenserleben der Natur gegenüber. In ganz seltenen großen Augenblicken zumeist sind es Augenblicke des Todes öffnet sich dem Menschen eine Wirklichkeit, in der er das über ihn und zugleich in ihm waltende Wesen, den Sinn seines Lebens, mit einer alles durchleuchtenden Plötzlichkeit erblickt und erfaßt. Das ganze frühere Leben versinkt in ein Nichts vor diesem Erleben, alle seine Konflikte und die Leiden und Qualen und Irrungen, die sie verursacht haben, erscheinen kleinlich und wesenlos. Der Sinn ist erschienen und die Wege ins lebendige Leben stehen der Seele offen. Und wieder deckt hier Tolstoi mit der paradoxen Unerbittlichkeit des wahren Genies die tiefste Problematik seiner Form und ihrer Grundlage auf: es sind die großen Augenblicke des Sterbens, die diese entscheidende Seligkeit spenden es ist das Erlebnis des zu Tode verwundeten Andrej Bolkonsky am Schlachtfeld von Austerlitz, das Einheitserlebnis von Karenin und Wronsky am Sterbebette Annas und die wahre Seligkeit wäre, jetzt zu sterben, so sterben zu können. Aber Anna wird gesund und Andrej kehrt ins Leben zurück, und der große Augenblick ist spurlos verschwunden. Man lebt wieder in der Welt der Konventionen, man lebt wieder ein zielloses und wesenloses Leben. Die Wege, die der große Augenblick gezeigt hat, haben mit seinem Vergehen ihre richtungweisende Substantialität und Realität verloren; man kann sie nicht gehen, und wenn man auf ihnen zu wandeln meint, so ist diese Wirklichkeit eine bittere Karikatur dessen, was die Offenbarung des großen Erlebens gezeigt hat. (Ljewins Gotteserlebnis und das darauffolgende Festhalten des Errungenen trotz des stetigen psychischen Herabgleitens stammt mehr aus dem Willen und der Theorie des Denkers, als aus der Vision des Gestalters. Es ist programmatisch und besitzt nicht die unmittelbare Evidenz der anderen großen Augenblicke.) Und die wenigen Menschen, die ihr Erleben wirklich zu leben fähig sind vielleicht ist Platon Karatajew die einzige solche Gestalt

Die Sklaven begriffen freilich nicht, warum er mit einem Male besänftigt war. Auf dem Wege nach der Purpurfabrik kam er am Gefängnis vorüber, einem langen Gebäude aus schwarzen Steinen, das in einer großen viereckigen Grube erbaut war. Ringsum lief ein kleiner Steg mit Treppen an den vier Ecken. Iddibal wartete offenbar die Nacht ab, ehe er das entscheidende Zeichen gab.

Wäre dieser Kampf nicht gleich darauf auf eine entscheidende Art unterbrochen worden, so hätte ich sicher eingegriffen, um ihn endlich zu beenden. Ich habe mich später oft gefragt, was mich daran gehindert haben mochte, es gleich zu tun.

Auch nicht ohne sittliche Nachwirkung war eine solche ästhetische Ausbildung geblieben: denn einen magischen Eindruck auf ein reines Gemüt bewirkt das Gewahrwerden der innigsten Dankbarkeit gegen irgend jemand, dem wir entscheidende Belehrung schuldig sind. Diesmal war es das erste frohe Gefühl, das in Hilariens Seele nach geraumer Zeit hervortrat.

Auch durch den Einfluß ~Rousseaus~, den Kleist offenbar früh erfahren hat, ist in seiner Gesamtansicht zunächst keine entscheidende Aenderung eingetreten.