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Der Verlust von Industrien im abgetretenen Gebiet, die Materiallieferungen an die Entente auf Grund des Waffenstillstandes und des Friedens, die starke Beschäftigung für den Aufbau der Eigenwirtschaft und der Rückgang der Leistungen an Menge und Güte, die Stillegung mancher Betriebe bringen erhebliche Minderungen der Überschüsse mit sich.

Die ihr drohende schwere Gefahr erkennt aber auch die Entente, und sie arbeitet mit allen Mitteln, um den Zusammenbruch der russischen Macht und damit eine weitgehende Entlastung unserer Ostfront zu verhindern. Rußland muß aushalten, wenigstens bis Amerikas neugebildete Armeen den französischen Boden betreten können, sonst scheint die kriegerische und moralische Niederlage Frankreichs sicher.

Daraus ergibt sich die gewaltige Senkung des Realeinkommens des Volkes und von diesem so geminderten Realeinkommen sollen die Leistungen an die Entente und die Steuern für Reich, Länder und Gemeinden aufgebracht werden!

Die Entente tat im Gegenteil alles, was sie nach der Lage und ihren Kräften tun konnte, und zwar nicht nur im unmittelbaren Anschluß an das rumänische Heer, sondern auch mittelbar durch die Angriffe Sarrails in Mazedonien, durch die italienischen Angriffe am Isonzo und schließlich auch durch die Fortsetzung der englisch-französischen Anstürme im Westen.

Deutschlands Truppen müssen also im Osten festgehalten werden, und deswegen wird Kerenski die letzte Kraft Rußlands im Angriff einsetzen. Ein gewagtes Spiel, am meisten gewagt für Rußland! Doch voll berechtigt; denn gelingt es, dann ist nicht nur die Entente gerettet, sondern es kann auch eine russische Diktatur geschaffen und erhalten werden. Ohne solche ist Rußland dem Chaos verfallen.

Deshalb muß die Deutsche Oberste Heeresleitung den rücksichtslosen Unterseebootkrieg in ihre Maßnahmen einbeziehen, unter anderem auch, um die Lage an der Sommefront durch Verminderung der Munitionszufuhr zu entlasten und der Entente das Vergebliche ihrer Anstrengungen an dieser Stelle vor Augen zu führen.

Daß zur selben Zeit der Wert des deutschen Geldes gegenüber dem ausländischen vollvaluten Geld ins Abgrundtiefe gestürzt ist, ist nicht verwunderlich. Während vor dem Kriege 100 holländische Gulden rund 169 Mark kosteten, kosteten sie am 12. Sie erhalten erst ihr volles Relief, wenn man die Zwangsleistungen an die Entente noch hinzurechnet.

Georgien mußte von uns geräumt werden, nicht weil wir militärisch dazu gezwungen waren, sondern weil unsere wirtschaftlichen Pläne dort unausführbar wurden oder wenigstens nicht mehr gewinnbringend gemacht werden konnten. Auch die Truppen, die wir zur Stütze der Verteidigung Konstantinopels abgeschickt hatten, wurden zurückgeholt. Die Entente griff aber Thrazien nicht an.

Die Ursachen dieser Not sind die Erschöpfung unseres Wohlstandes durch den Krieg, die starke Herunterwirtschaftung unseres Sachkapitals, die Aushungerung unserer Böden, die Aufzehrung der privaten Vorräte und Ausstattungen, die Leistungen an die Entente auf Grund von Waffenstillstand und Friedensvertrag, der Aufkaufshunger für alle möglichen, teilweise sehr gut entbehrlichen Auslandsgüter nach dem Kriege.

Diese Zuschrift sollte als Grundlage für eine Anweisung an unseren Botschafter in Washington dienen und lautete: „Dem Grafen Bernstorff wird zu seiner persönlichen Unterweisung mitgeteilt, daß die Absicht der Entente, die Ost- und Westfront zu durchbrechen, bisher nicht gelungen ist und nicht gelingen wird, ebensowenig wie ihre Offensivoperationen von Saloniki her und in der Dobrudscha.