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Ueber das Evangelium mag man anders urteilen als Ennius getan; aber wenn es bei dem Glauben nicht so sehr darauf ankommt, was, als wie geglaubt wird, so kann auch den roemischen Dichtern des sechsten Jahrhunderts Anerkennung und Bewunderung nicht versagt werden.

Eben dieselbe Aufgabe wie Naevius stellte sich auch Ennius; aber die Gleichheit des Gegenstandes laesst den politischen und poetischen Gegensatz des nationalen und des antinationalen Dichters nur um so greller hervortreten. Naevius suchte fuer den neuen Stoff eine neue Form; Ennius fuegte oder zwaengte denselben in die Formen des hellenischen Epos.

Man nahm nicht bloss die strenge Kritik der scipionischen Epoche wieder auf und liess den Terenz nur gelten, um Ennius und mehr noch die Ennianisten zu verdammen, sondern die juengere und verwegenere Welt ging weit darueber hinaus und wagte es schon, wenn auch nur noch in ketzerischer Auflehnung gegen die literarische Orthodoxie, den Plautus einen rohen Spassmacher, den Lucilius einen schlechten Verseschmied zu heissen.

Anderswo: "Da der Quintussklave Clodius eine solche Anzahl von Komoedien ohne irgendeine Muse gemacht hat, sollte ich da nicht einmal ein einziges Buechlein mit Ennius zu reden 'fabrizieren' koennen?"

In dem merkwuerdigen Traumgesicht, womit das Gedicht sich einfuehrt, wird auf gut pythagoreisch berichtet, dass die jetzt im Quintus Ennius wohnhafte Seele vor diesem in Horneros und noch frueher in einem Pfau sesshaft gewesen sei, und alsdann auf gut naturphilosophisch das Wesen der Dinge und das Verhaeltnis des Koerpers zum Geiste auseinandergesetzt.

Die geschichtliche Stellung und Wirkung des griechischen Trauerspiels in Rom ist derjenigen der griechischen Komoedie vollstaendig gleichartig; und wenn, wie das der Unterschied der Dichtgattungen mit sich bringt, in dem Trauerspiel die hellenistische Richtung geistiger und reinlicher auftritt, so trug dagegen die tragische Buehne dieser Zeit und ihr hauptsaechlicher Vertreter Ennius noch weit entschiedener die antinationale und mit Bewusstsein propagandistische Tendenz zur Schau.

Epikuros' System, welches das All in einen grossen Atomenwirbel verwandelt und die Entstehung und das Ende der Welt sowie alle Probleme der Natur und des Lebens in rein mechanischer Weise abzuwickeln unternimmt, war wohl etwas weniger albern als die Mythenhistorisierung, wie Euhemeros und nach ihm Ennius sie versucht hatten; aber ein geistreiches und frisches System war es nicht, und die Aufgabe nun gar, diese mechanische Weltanschauung poetisch zu entwickeln, war von der Art, dass wohl nie ein Dichter an einen undankbareren Stoff Leben und Kunst verschwendet hat.

Namentlich Ennius hat, auch hierin Klopstock gleich, nicht bloss das anklingende Etymologienspiel schon ganz in alexandrinischer Art geuebt ^37, sondern auch fuer die bis dahin uebliche einfache Bezeichnung der Doppelkonsonanten die genauere griechische Doppelschreibung eingefuehrt.

Man stand zu Catos Zeit in Rom der griechischen Literatur gegenueber ungefaehr wie in der Zeit der Caesaren dem Christentum: Freigelassene und Fremde bildeten den Kern der poetischen wie spaeter den Kern der christlichen Gemeinde; der Adel der Nation und vor allem die Regierung sahen in der Poesie wie im Christentum lediglich feindliche Maechte; ungefaehr aus denselben Ursachen sind Plautus und Ennius von der roemischen Aristokratie zum Gesindel gestellt und die Apostel und Bischoefe von der roemischen Regierung hingerichtet worden.

Jene lehnt sich auf die aeltere lateinische Literatur, die auf dem Theater, in der Schule und in der gelehrten Forschung mehr und mehr den Charakter der Klassizitaet annimmt. Mit minderem Geschmack und staerkerer Parteitendenz, als die scipionische Epoche bewies, werden jetzt Ennius, Pacuvius und namentlich Plautus in den Himmel erhoben.